Wer ein 5 Kilogramm schweres Paket von London nach Washington schickt, verursacht nach Angaben der Deutschen Post DHL einen CO2-Ausstoß von rund 27 Kilogramm. Kann man da noch ruhigen Gewissens Pakete und Briefe verschicken, ohne sich fragen zu müssen, ob man ein Umweltsünder ist? Man kann. Zumindest wenn man den Kurierdienstleistern Glauben schenken will, dass sie Sendungen klimaneutral und ohne umweltschädliche Emissionen verschicken. Denn nach eigenen Aussagen engagieren sich Post & Co. sowohl unternehmensintern als auch in Projekten von Naturschutzorganisationen für den Klimaschutz.
Kaum ein Versender verzichtet auf resourcensparende, interne Maßnahmen
Mittlerweile ist der Ökotrend in der Gesellschaft angekommen, auch die Brief- und Paketdienstleister kommen nicht drum rum, sich nachhaltig zu engagieren. Versender wie Deutsche Post DHL, DPD, GLS, Hermes, TNT Post und UPS investieren bereits in den Umweltschutz. Die Kurierunternehmen setzen auf verbrauchs- und emissionsarme Fahrzeuge im Fuhrpark. Beispielsweise sollen erdgasbetriebene Fahrzeuge die Umwelt schonen.
Zudem werden auch die Bürogebäude und Lager möglichst umweltverträglich gestaltet. Die Angestellten sollen sich umweltfreundlich verhalten, so erhalten Kurierfahrer Trainings in effizienter Fahrweise. Zusätzlich versuchen Paketdienstleister wie Deutsche Post DHL, GLS und TNT Post durch Routenplanung den Ausstoß an CO2 bei den täglichen Auslieferungsfahrten zu verringern. Ein Umweltmanagement haben also die meisten Versender im Unternehmen installiert.
Konkrete Programme bei Deutsche Post DHL, GLS und TNT Post
Die Deutsche Post, GLS und TNT Post haben darüber hinaus ein komplettes Programm mit einem konkreten Namen aufgelegt, das auch nach außen von den Kunden wahrgenommen werden soll. "GoGreen", "Think Green" und "100! ProKlima" heißen die grünen Initiativen der Postdienste. Allerdings verbirgt sich hinter der Initiative "Think Green" von GLS nicht mehr als ein herkömmliches, unternehmensinternes Umweltmanagement. GLS plant die Routen der Paketzusteller, um doppelte Touren zu vermeiden. Die eingesetzten Fahrzeuge sollen möglichst wenige Emissionen erzeugen. Beim Neubau von GLS-Standorten werden ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Zudem wird unternehmensintern Recyclingpapier verwendet. 22 Umweltschutzbeauftragte kontrollieren, wie umweltschonende Maßnahmen bei GLS umgesetzt werden. Für das Engagement im Umweltbereich zahlen Kunden nicht extra.
Klimaschutzprogramm der Deutschen Post ist am differenziertesten
Das läuft bei der Initiative "GOGREEN" von Deutsche Post DHL ganz anders. Hier zahlt der Kunde für Umwelt-Aufkleber. Die Post verspricht im Gegenzug das Geld für Klimaschutzprojekte auszugeben. Die Sendung soll so "klimaneutral" werden. Ein Aufkleber im Wert von 5 Cent soll den CO2-Ausstoß für nationale und europaweite Briefsendungen ausgleichen. Zwei Aufkleber im Wert von insgesamt 10 Cent empfiehlt die Deutsche Post für internationale Briefsendungen. Die "GOGREEN"-Aufkleber sind in einem Bogen zu je 36 Stück für 1,80 Euro erhältlich.
Auch beim Paketversand via DHL wird durch einen freiwilligen Obulus ein herkömmliches Paket zu einer "GOGREEN"-Sendung. National versandte Pakete schlagen mit 10 Cent zusätzlich zu Buche. Für europaweite Sendungen sind 20 Cent fällig. Und für international versandte Pakete müssen 70 Cent zusätzlich gezahlt werden. Dieser Aufschlag für eine "GOGREEN"-Sendung fließt in interne und externe Klimaschutzprojekte von DHL. Das Geld wird beispielsweise für die Wiederaufforstung von Wäldern genutzt, die dann als CO2-Speicher fungieren sollen. Damit sollen sämtliche anfallende Emissionen beim Pakettransport, die von der Einlieferung bis zur Auslieferung entstehen, wieder ausgeglichen werden.