Deutsche Post vs. UPS - Lobbykampagne 

Lobbykampagne

Darüber hinaus hat UPS eine gewaltige Lobbykampagne gestartet, um in Amerika Front gegen die Deutsche Post zu machen. Neben eigenen Klagen und Beschwerden bei der Transportbehörde haben Federal Express (FedEx) und UPS die einflussreiche Gewerkschaft der Transportarbeiter für eine Beschwerde an den Präsidenten gewinnen können.

Die Mehrheit der Kongressabgeordneten bedrängten Verkehrsminister Norman Mineta, die Lizenz zur Übernahme von DHL durch die Deutsche Post zurückzuziehen. Die komplette Lobbymaschinerie wurde in Bewegung gesetzt. Und da Politiker in den USA noch viel stärker als in Deutschland darauf bedacht sein müssen, die Interessen ihrer lokalen Wähler zu vertreten, hat UPS für die Politiker aus allen Regionen das stichhaltige Argument: Arbeitsplätze und Geld. UPS ist der drittgrößte Arbeitsgeber der USA und der viertgrößte Wahlkampfspender der amerikanischen Industrie.

Der Deutschen Post sind in den USA dagegen die Hände gebunden. Als ausländisches Unternehmen darf es keine Wahlkampfspenden an amerikanische Politiker verteilen. Und auch der Einfluss der Lobbyisten der Post auf die Abgeordneten in Washington ist gering.

Als der US-Kongress im April über den Nachtragshaushalt für den Irak-Krieg debattierte, wurde auch eine Klausel eingefügt, die die Vergabe von militärischen Aufgaben an in ausländischem Besitz befindliche Luftfrachtdienste verbot. Nur wenn keine US-Luftfrachtunternehmen in der Lage sei, diesen Auftrag auszuführen, können auch Firmen unter ausländischer Kontrolle vergeben werden. DHL droht somit der Entzug der Pentagon-Aufträge in den Nahen Osten.