Klassisch oder nach Motiven sammeln
Philatelisten bauen ihre Briefmarkensammlung zu bestimmten Themen auf. Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen der klassischen Philatelie und der Motivsammlung. Bei der klassischen Philatelie beschäftigt man sich näher mit bestimmten Epochen, wie beispielsweise Deutschland nach 1945, oder bestimmten Ländern. Das Sammeln beschränkt sich hier nicht nur auf Briefmarken, sondern es werden beispielsweise auch Ganzsachen in die Sammlung aufgenommen.
Bei der Motivsammlung kommt es weniger auf die Herkunft als auf ein bestimmtes Motiv an. Hier sind der Kreativität und dem persönlichen Geschmack keine Grenzen gesetzt. Die am meisten verbreiteten Sammelmotive sind Pflanzen, Tieren, Autos oder Eisenbahnen. Comic- und Sportmotive sind ebenfalls sehr beliebt.
Um zu wissen, was man eigentlich innerhalb eines Themas sammeln möchte, sollte man sich alles Wissenswerte über das Sammelgebiet anlesen. Unverzichtbar ist auch ein Briefmarkenkatalog, in denen alle Marken eines Sammelgebietes aufgeführt und bewertet sind. Am weitesten verbreitet in Deutschland sind die MICHEL-Kataloge. Außerdem gibt es den PHILEX- und den DNK-Katalog.
Jede Sammlung sollte geordnet sein, entweder chronologisch (bietet sich bei Ländersammlungen an) oder thematisch. Ländersammlungen kann man auch durch Automatenmarken, Markenheftchen, Postkarten mit eingedruckten Marken, Abarten (Fehler auf oder an der Marke) sowie durch verschiedene Abstempelungen und Briefmarken aufwerten. Grundsätzlich sollte man nur nachweisbar echte und authentische Marken sammeln. Sind die Marken gestempelt, sollten Ort und Datum ablesbar sein.
Darauf sollte man bei Briefmarken achten
Man unterscheidet bei Briefmarken zwischen postfrischen und gebrauchten Marken. Bei älteren Marken sind die postfrischen aufgrund ihrer Seltenheit wertvoller als die entwerteten. Aber auch gestempelte Marken können einen hohen Wert haben, wenn beispielsweise nur wenige von ihnen produziert wurden. Generell ist es aber leichter, Briefmarken jüngerer Jahrgänge zu sammeln, da diese leichter aufzutreiben, billiger und auch meist noch von guter Qualität sind.
Wer sich nicht gerade auf das Sammeln von Abarten spezialisiert hat, sollte nur fehlerfreie Briefmarken in die Sammlung aufnehmen. Marken sind fehlerfrei, wenn alle Zähne vollständig vorhanden sind, das Markenpapier unverletzt ist und keine Verschmutzungen und Verfärbungen vorhanden sind. Die Marken müssen stets sauber und einwandfrei sein. Sind die Marken gebraucht, sollte der Stempel sauber und nicht verschmiert sein. Bei sehr alten Marken sind natürlich die Qualitätsansprüche der Zeit anzupassen.
Auch die Zentrierung ist ein wesentlicher Bestandteil für die Bewertung einer Briefmarke. Nur wenn das Bild genau mittig ist, hat die Marke den vollen Wert. Wichtig ist dabei auch eine saubere Trennung der Zähne, also eine exakte Perforierung. Die Gummierung ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil für die Bewertung. Als postfrisch gilt die Marke nur, wenn sich die Gummierung in einem einwandfreien Zustand befindet.
Fehlt die Gummierung teilweise oder ganz, verliert die Briefmarke erheblich an Wert. Zusätzlich wird auch das Aussehen und die Struktur der Gummierung in die Bewertung mit eingezogen. Die Spargummierung wurde beispielsweise vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Not verwendet, was Bögen mit dieser Gummierung bei Philatelisten sehr beliebt macht. Auch Briefmarken mit Gummiriffelung sind bei Sammlern begehrt.