Historiker haben einen Post-Truhenschatz geöffnet: 300 Jahre lang schlummerten hier internationale nicht zugestellte Briefe. Der Fundort ganz klar – das Postmuseum von Den Haag.
Der Post-Truhenschatz stammt aus dem Nachlass des Ehepaares Simon de Brienne und Maria Germain. Um 1700 herum betrieben sie das Postmeisteramt in Den Haag.
Die de Briennes waren zuständig für den Briefverkehr von und nach Frankreich, den Niederlanden und Spanien. Damals brauchte der schnellste Brief nur vier Tage von Den Haag nach Paris. Da dauert es heutzutage oftmals länger.
Alle Briefe, die nicht zugestellt werden konnten, landeten ungeöffnet in einer Ledertruhe. In vielen Jahren sammelten sich so rund 2.600 Briefe an. Briefe von Aristokraten und Wandermusikern, Frauen und Männern – jeder mit seiner ganz eigenen Geschichte.
Bereits 1926 gelangte dieser Briefschatz ins Postmuseum. Doch erst jetzt öffneten Forscher diese Truhe und nahmen sich der sehr persönlichen Briefe an. Wer einen Blick auf Worte werfen will, die von Leidenschaft und Kriegswirren aus den Jahren 1689 bis 1706 handeln, muss nicht gleich nach Den Haag reisen.
Die Historiker haben die wundervollen Schriften und einzigartigen Versiegelungen eingescannt und im Internet für alle Interessierten zugänglich gemacht.
Foto: © Signed, Sealed & Undelivered Team, 2015. Courtesy of the Museum voor Communicatie, The Hague