Briefpost verschärft Sparkurs 

Die Deutsche Post will ihren Sparkurs im Briefgeschäft drastisch verschärfen. Das will die "WirtschaftsWoche" (WiWo) am Rande eines Treffens von Briefpost-Managern erfahren haben. Begründung ist die nach wie vor schrumpfende Menge von Briefen.

Größter Sparposten: das Personal. Kündigungen bei den 143.000 Mitarbeitern seien zwar bis Mitte 2011 ausgeschlossen, berichtet die "WirtschaftsWoche". Die Post verlagere aber schrittweise Arbeit zu ihrer Billig-Tochter First Mail. Dort erhalten die Mitarbeiter den ehemaligen gesetzlichen Mindestlohn von 9,80 Euro die Stunde. Im Postkonzern selbst liegen die Löhne bei 10 bis 14 Euro in der Stunde. 

Angedacht sind außerdem Einsparungen bei Filialen, Brief- und Paketzentren. Die Postbank soll Interesse an 277 Postfilialen geäußert haben. Dies könnte der Post Verkaufsgewinne bescheren, und die Postbank würde auch einen Teil der Mitarbeiter übernehmen. Einige Brief- und Paketzentren könnten geschlossen werden.

Langfristig könnte die Post auch am Zustelldienst sparen. So könnte die Quote von 95 Prozent über Nacht zugestellten Briefen auf 80 Prozent sinken, ohne dass die Post mit dem Gesetz in Konflikt käme. Außerdem strebe das Management langfristig an, einen Zustelltag zu streichen. Eine Fünf-Tage-Zustellwoche hatte auch der Konkurrent TNT Post gefordert. Die Zustellung an sechs Tagen ist derzeit jedoch gesetzlich vorgeschrieben. 

Foto: © DEUTSCHE POST