De-Mail-Gesetz in Kraft 

Das De-Mail-Gesetz ist heute in Kraft getreten. Das berichtet der Haufe-Verlag. In einer Nachricht heißt es, der Bundespräsident habe das "Gesetz zur Regelung von De-Mail-Diensten" unterzeichnet. Das Gesetz regelt, welchen Ansprüchen eine rechtsverbindliche Kommunikation per Internet genügen muss.

Drei De-Mail-Anbieter gegen die Post

Nach dem De-Mail-Standard dürfen künftig auch Behörden wichtige Mitteilungen an die Bürger papierlos online verschicken. Wer einen De-Maildienst anbieten will, muss diesen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) prüfen und zertifizieren lassen. Gegenwärtig stehen drei Anbieter in den Startlöchern:

  • Der Internetkonzern United Internet hat bereits De-Mailadressen über seine E-Maildienste Web.de und GMX reservieren lassen.
  • Die Deutsche Telekom hat ihren Kunden ebenfalls bereits die Reservierung einer De-Mailadresse angeboten.
  • Als kleinster Anbieter beteiligt sich der Frankiermaschinenhersteller Francotyp-Postalia, der es allerdings eher auf Geschäftskunden abgesehen hat.

Wann genau die Anbieter mit der De-Mail starten, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass sie mit Hochdruck darauf hinarbeiten, denn die Deutsche Post hat als Mitbewerber in Sachen Onlinebrief einen Vorsprung. Sie bietet ihren E-Postbrief bereits seit Juli 2010 an. Die Post prüft derzeit die Vorgaben des De-Mail-Gesetzes, denn natürlich soll auch der E-Postbrief das Zertifikat des BSI bekommen.

Bundesdatenschutzbeauftragter kritisiert De-Mail

Kritik am De-Mail-Gesetz kommt vom Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar. Beispielsweise sei die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht verbindlich vorgeschrieben. Dies bedeute, dass in der Regel jede Mail bei dem Dienstanbieter kurzzeitig entschlüsselt, auf Schadsoftware untersucht und wieder verschlüsselt werde, bevor sie weitergeleitet werde.

Das sei mit Blick auf die Datenverluste bei Unternehmen bedenklich. Schaar teilt mit, er zähle darauf, dass die De-Mail-Anbieter Lösungen für eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung entwickeln, die einfach zu bedienen sind.