Deutsche Post bringt Messenger auf den Markt 

Der Briefdienst Deutsche Post bringt einen Smartphone Messenger auf den Markt. Das Ganze nennt sich SIMSme und verspricht absoluten Datenschutz.

Die Deutsche Post bietet einen neuen und kostenlosen Messenger-Service namens SIMSme an. Dieser verspricht, dass alle Nachrichten beim Absender verschlüsselt und erst beim Empfänger wieder entschlüsselt werden. Das Ganze nennt sich Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und verhindert ein Mitlesen der Nachrichten durch Dritte.

Weiterhin werden die Daten laut Deutscher Post ausschließlich auf Servern in Deutschland hinterlegt. Sobald die Nachricht den Empfänger erreicht, löscht der Konzern diese von den Servern. Dies geschieht unmittelbar, nachdem der Empfänger die Nachricht geöffnet hat.

Nachrichten zerstören sich selbst


Um eine Zweckentfremdung der Nachrichten zu verhindern, können User eine Selbstzerstörungsfunktion nutzen. Diese ist mit SIMSme verbunden und kostet 89 Eurocent. Sensible Daten können von dem Empfänger nur für eine kurze Zeitspanne gesehen werden. Danach löscht sich die Nachricht automatisch. Diese Funktion kann laut Deutscher Post für alle Nachrichten benutzt werden.

"Um eine Nachricht mit Selbstzerstörung zu verschicken, geben Sie zunächst ganz normal im Chat eine Nachricht ein beziehungsweise hängen eine Datei, einen Kontakt oder einen Standort an. Anschließend stellen Sie den Zünder ein, indem Sie auf das Bombensymbol links neben dem Texteingabefeld tippen. Sie haben dann die Wahl zwischen einem Countdown und einem Zeitpunkt der Selbstzerstörung. Wählen Sie einen Countdown, ist Ihre Nachricht nur für eine bestimmte Zeit lesbar. Stellen Sie beispielsweise einen Countdown von zehn Sekunden ein, kann der Empfänger Ihre Nachricht ab Aufruf genau zehn Sekunden einsehen. Um die Nachricht öffnen zu können, muss er mit einem Finger auf den Bildschirm tippen. Diese Art der Nachricht ist ideal, wenn Sie möchten, dass der Empfänger die Nachricht auf jeden Fall erhält, sie aber nicht dauerhaft in seinem Chatverlauf gespeichert wird", sagt die Deutsche Post gegenüber Banktip auf die Anfrage, wie die Selbstzerstörungsfunktion genau funktioniert.

SIMSme ist kostenlos


Die App funktioniert auf allen Android und iOS Geräten und kann in dem jeweiligen Store geladen werden. Die Anmeldung erfolgt mit der eigenen Telefonnummer. Mit dieser kreiert und verifiziert die Deutsche Post einen Account. Zudem benötigt die App einen Zugriff auf das eigene Telefonbuch, damit der Nutzer weiß, welcher seiner Kontakte diesen Service noch nutzt. Das Ganze erfolgt ebenfalls verschlüsselt. Laut Deutscher Post prüfte der TÜV zusammen mit mediaTest den neuen Messenger. Diese stuften den Nachrichtendienst als "Trusted App" (Vertrauenswürdige App) ein.

"Die Deutsche Post steht seit über 500 Jahren für einen sicheren und vertraulichen Transport von Informationen. Das gilt nun auch für beliebte Instant-Messages von Smartphone zu Smartphone. Wir sorgen für höchstmöglichen Datenschutz nach den strengen deutschen Gesetzen, und zwar ohne dass der Nutzer dabei einen Mehraufwand hat. Wir stellen SIMSme kostenlos zur Verfügung und nutzen den Service auch nicht zu Werbezwecken, wie andere Dienste das tun", sagt Vizepräsident von Mobile and New Media bei der Deutschen Post, Marco Hauprich.

Die Deutsche Post arbeitet schon lange an einem sicheren digitalen Nachrichtenverkehr. So entwickelte das Unternehmen den E-Postbrief. Dieser ist jedoch nicht für das De-Mailverfahren zertifiziert. Die Post erfüllte hier nicht die Bedingungen.