Will sich die Deutsche Post aus der Montagszustellung zurückziehen? Das Bonner Unternehmen dementiert. Eine Reduzierung des Personals sei auf die Sommer- und Ferienzeit begrenzt.
Nach einem Bericht der DPA plant die Deutsche Post, sich aus der gesetzliche Verpflichtung zur Montagszustellung allmählich zurückzuziehen. In einer Sitzung des Briefvorstands sei demnach das Thema angesprochen worden, ohne dass das Unternehmen ein „Unrechtsbewusstsein“ gezeigt hätte. "Es droht der Wegfall der Montagszustellung, das ist keine Lappalie", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi dazu.
Das Unternehmen mit Sitz in Bonn dementiert. "Es gibt eine gesetzliche Regelung für den postalischen Universaldienst, die eine Zustellung an sechs Werktagen in der Woche vorschreibt", erklärt ein Sprecher gegenüber Posttip.de. Tatsache sei jedoch, dass sich der Anteil des Montags an der gesamten Sendungsmenge in den vergangenen Jahren halbiert hat. Der Grund: Montags fällt insbesondere die ohnehin stark rückläufige Post von Privatpersonen an, während Geschäftssendungen meistens schon an den Samstagen zugestellt werden. Dementsprechend liegt der Montags-Anteil heute nur noch bei fünf Prozent - in der Sommer- und Ferienzeit sogar unter vier Prozent.
Laut dem Sprecher reagiert die Post derzeit mit zwei Maßnahmen: Auf der einen Seite leert sie sonntags weniger Briefkästen, auf der anderen Seite fasst sie montags Zustellbezirke zusammen. "Beide Maßnahmen sind auf die Sommer- und Ferienzeit mit geringen Sendungsmengen begrenzt", betont der Sprecher. Die Mitarbeiter könnten so zum Beispiel die während des Streiks angefallenen Überstunden abbauen. Kritiker vermuten jedoch, dass die Reduzierung des Personals an den Montagen auch über die Ferienzeit hinaus Schule machen könnte.
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