Nach einem Jahr Verzicht erhält der Vorstand der Deutschen Post für 2009 wieder Bonuszahlungen in Höhe von insgesamt 5,1 Millionen Euro. Auf den Vorstandsvorsitzenden Frank Appel fallen davon 1,3 Mio. Euro, wodurch sein Jahresgehalt auf knapp 3 Mio. Euro ansteigt. Als Grund für die Boni nannte der Ex-Monopolist die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Onlineausgabe.
Zumwinkel verzichtete nicht
Das Aussetzen der Bonuszahlungen für 2008 erklärte der Post-Vorstand mit der Wirtschaftskrise und Milliardenverlusten des Logistikkonzerns. Nur Ex-Postchef Klaus Zumwinkel verzichtete nicht auf einen Bonus von 480.184 Euro für seinen zweimonatigen Vorstandsvorsitz im Jahr 2008, ehe er wegen der Liechtensteiner Steuerhinterziehungsaffäre ausscheiden musste, schreibt die FTD.
Karenzentschädigung an neuen Finanz-Vorstand
Auf eine hohe Zahlung auch der neue Finanz-Vorstand Larry Rosen. Der Amerikaner erhält als Kompensation für seinen Wechsel von Fresenius Medical Care innerhalb der nächsten drei Jahre neben seinem Gehalt rund 2,5 Mio. Euro extra als "Karenzentschädigung". Mit der vertraglich vereinbarten Karenzentschädigung kann die Deutsche Post verhindern, dass Rosen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zur Konkurrenz geht oder sich in derselben Branche selbständig macht.
Post will Vergütung künftig an Erfolg bemessen
Zu den Bonuszahlungen von insgesamt 14,92 Mio. Euro im vergangenen Jahr an den neunköpfigen Post-Vorstand kommen Aktienoptionen hinzu. Der Anteil der variablen Vergütung soll künftig auch an längerfristigen Erfolgsmaßstäben gemessen werden, hatte Appel bereits auf der Bilanzpressekonferenz vor einer Woche erläutert. Damit kommt er einem Gesetzesentwurf der jetzigen Koalition entgegen, die von Banken und Versicherungen fordert, dass sie ihre Vergütungssysteme an einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung orientieren.