Deutsche Post World Net übernimmt Williams Lea 

Die Deutsche Post World Net verstärkt sich im Wettbewerb um den liberalisierten Briefmarkt. Der gelbe Riese versucht nicht etwa, seine Position im eigenen Land zu stärken, sondern setzt im Ausland auf Expansion. Der Konzern wird die Mehrheit am internationalen Brief- und Dokumentendienstleister Williams Lea mit Sitz in London übernehmen. Williams Lea ist ein führender Anbieter für Brief- und dokumentenbezogene Mehrwertleistungen und verfügt über ein breites Produktangebot in den Bereichen Druck-, Poststellen- und Dokumentenmanagement sowie Direktmarketing.

"Williams Lea schafft eine hervorragende Plattform, um die Chancen der fortschreitenden Öffnung der internationalen Briefmärkte zu nutzen. Auch mit Blick auf das Auslaufen der deutschen Exklusivlizenz wird die Übernahme dazu beitragen, die Ertragskraft der Briefsparte zu sichern", so Dr. Hans-Dieter Petram, Mitglied des Konzernvorstands Deutsche Post World Net, verantwortlich für Brief national und international.

Zu den Kunden von Williams Lea zählen internationale Großunternehmen aus den Bereichen Investmentbanking, Finanzdienstleistungen, Rechts- und Unternehmensberatung und Einzelhandel sowie Automobil- und Pharmaindustrie. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2005 weltweit mit rund 6.500 Mitarbeiter einen Umsatz von etwa 650 Millionen Euro.

Statt sich nach dem Fall des Briefmonopols Ende 2007 auf den verstärkten Wettbewerb innerhalb des deutschen Marktes zu konzentrieren, scheint man in Bonn auf Internationalität zu setzen. Im grenzüberschreitenden Briefgeschäft verfügt die Deutsche Post World Net über Direktverbindungen in mehr als 200 Länder. In internationalen Briefmärkten ist die Deutsche Post World Net mit ihrer Marke DHL Global Mail bereits in den USA, den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und Spanien vertreten. Mit der Übernahme von Williams Lea dürften sich auch die Chancen auf den internationalen Märkten, inklusive dem britischen, nicht verschlechtert haben. Die Transaktion steht unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Der endgültige Abschluss wird im März 2006 erwartet.