Die deutschen Verbraucher müssen vergleichsweise viel Briefporto zahlen. Das beklagt das "Postkundenforum" unter Berufung auf die Organisation "Free and Fair Postal Initiative". Die Initiative vergleicht alljährlich die europäischen Portopreise. Der deutsche Preis für den Standardbrief (bis 20 Gramm) von 0,55 Euro liegt demnach im europäischen Spitzenfeld.
Ebenfalls 0,55 Euro zahlen Verbraucher in Österreich, Frankreich und Irland für den Versand eines Standardbriefes. In vielen Staaten ist das Briefporto deutlich günstiger: In den Niederlanden fallen 0,44 Euro, in Schweden 0,36 Euro und in Großbritannien und Spanien sogar nur 0,30 Euro für eine Standardbrief an. Am günstigsten ist das Porto in Malta: Dort kostet der Versand lediglich 0,19 Euro. Nur Verbraucher in Dänemark und in Italien zahlen mit 0,67 Euro bzw. 0,60 EUR mehr als die Kunden der Deutschen Post.
Nach Ansicht des "Postkundenforums" ist der Hauptgrund für die hohen Preise für Privatkunden der fehlende Wettbewerb auf dem Postmarkt. Ein hohes Briefporto beschleunige den Umstieg der Postkunden auf digitale Alternativen, warnt das "Postkundenforum". Weniger Sendungsmengen verringerten jedoch die Auslastung der Zusteller und seien Anlass für Personalabbau.