Eine Million Kunden nutzen den E-Postbrief. Dennoch kommt der Onlinebrief der Deutschen Post langsamer voran als geplant. Eine Integration in bekannte Softwareprodukte soll helfen.
Sechs Jahre könne es dauern, bis sich der E-Postbrief am Markt etabliert hat. Das sagte der Briefvorstand der Deutschen Post, Jürgen Gerdes, der "Financial Times Deutschland" (FTD). Damit korrigierte er die ursprünglichen Erwartungen des Konzerns leicht nach hinten.
E-Postbrief meistens auf Papier zugestellt
Beim Start des E-Postbriefs sei man von einem Zeitraum zwischen drei und fünf Jahren ausgegangen, sagte Gerdes der Zeitung. Der E-Postbrief war im Sommer 2010 gestartet. Jahrelang hatte die Post keine Nutzerzahlen herausgegeben.
Gegenüber der "FTD" sprach Geerdes von einer Million Anwendern. Darunter 100 Großunternehmen und 4.000 Mittelständler. Von einer Konkurrenz zum Papierbrief ist der E-Postbrief noch weit entfernt. Außerdem werden die meisten E-Postbriefe immer noch hybrid geschrieben, also online verfasst und auf Papier zugestellt.
E-Postbrief in Word, SAP und Lotus Notes
Die Post will den E-Postbrief durch Integration in bekannte Bürosoftware voranbringen. Eine Anbindung des E-Postbrief werden unter anderem kommende Versionen von Microsoft Word, der Mailsoftware Lotus Notes und der Datenbanksoftware SAP vorsehen.
Identitätsprüfung soll einfacher werden
Dem Privatanwender will die Deutsche Post den E-Postbrief durch eine vereinfachte Identitätsprüfung schmackhaft machen. Außerdem soll er um eine Online-Bezahlfunktion erweitert werden. Beide Neuerungen sollen noch in diesem Jahr kommen.