5.000 Post-Mitarbeiter haben am Donnerstag zwischenzeitlich die Arbeit niedergelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wirft der Deutschen Post Vertragsbruch vor und fordert deswegen für die Beschäftigten kürzere Arbeitszeiten bei vollem Lohn.
Wie die Dienstleistungsgesellschaft Verdi heute mitgeteilt hat, haben am Donnerstag bundesweit rund 5.000 Post-Mitarbeiter zwischenzeitlich ihre Arbeit niedergelegt. Von dem Warnstreik betroffen war dabei auch die Zustellung. Bereits in der Nacht davor hatten Post-Mitarbeiter den Umschlagsplatz Frankfurter Flughafen bestreikt. "Wenn es sein muss, legen wir auch noch nach", warnte die Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Verdi fordert für die insgesamt 140.000 Tarif-Beschäftigten eine kürzere wöchentliche Arbeitszeit von 36 statt 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich.
Verdi wirft der Post Vertragsbruch vor
Laut eines bestehenden Schutzvertrages zwischen den Tarifparteien darf die Post bei der Zustellung von Briefen und Paketen maximal 990 Paketzustellbezirke an konzerninterne oder externe Unternehmen vergeben. Diesen Vertrag habe die Post laut Verdi gebrochen, indem sie Anfang des Jahres knapp 50 Regionalgesellschaften gegründet hatte und so den Schutz vor Fremdvergabe umgeht. Für die Beschäftigten der Regionalgesellschaften gelten demnach die Haustarife nicht mehr.
Mit der Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich soll dieser Vertragsbruch kompensiert werden, sagt Verdi. Als Gegenleistung für den Schutzvertrag hatten die Mitarbeiter zuvor auf Kurzpausen und arbeitsfreie Tage verzichtet. Nach bisher drei Gesprächsrunden wollen die Tarifparteien 8. und 9. Mai in Berlin wieder an den Verhandlungstisch.
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