Die Feldpost von in Afghanistan stationierten deutschen Soldaten wird offenbar heimlich geöffnet. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung kommt die Post der Soldaten teilweise ohne Inhalt in Deutschland an.
Soldaten in Mazar-E-Sharif machten den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), auf die Geschehnisse aufmerksam. Königshaus wandte sich daraufhin in einem der "Bild" vorliegenden Brief an den Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CDU) und forderte Ermittlungen, da es Hinweise auf eine "mögliche Straftat" gebe.
Systematische Öffnung der Post
"Bei meinem jüngsten Besuch in Afghanistan wurde ich von Soldaten darüber informiert, dass deren Briefe nach Deutschland offenbar in großer Zahl und systematisch geöffnet worden seien. Die Briefe kamen nach diesen Berichten bei den Adressaten in der Heimat teilweise mit Inhalt, aber geöffnet, teilweise auch ohne Inhalt an", schrieb Königshaus.
Die "Bild"-Zeitung geht davon aus, dass die Post in Afghanistan geöffnet wurde. Dort sei ein privater Dienstleister mit dem Transport der Post beauftragt. Es habe noch keine Beschwerden über ähnliche Vorkommnisse aus anderen Bundeswehrstandorten gegeben.
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