Grünes Licht: Post darf 70 Cent Briefporto verlangen 

Das war absehbar: Die Bundesnetzagentur genehmigt dem Marktführer Deutsche Post die neuen Briefpreise. Ab 1. Januar werden dann 70 Cent für einen Standardbrief fällig. Es ist auch nicht die einzige Preissteigerung der Post.

Die Einsprüche der anderen Post-Dienstleister gegen den stärksten Preisschub seit fast 30 Jahren waren umsonst. Der mächtige Bonner Konzern mit 90 Prozent Marktanteil und rund 20,5 Milliarden Briefsendungen pro Jahr hat sich mit seiner Forderung nach mehr Geld in der Portokasse durchgesetzt.

Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann: "Deutliche Portoerhöhung, aber drei Jahre Preisstabilität." Das klingt schon fast nach einer Rechtfertigung. Dabei ist das nicht die erste Preiserhöhung. Erst Anfang 2015 gab es zum dritten Mal in Folge einen Preisschub. Homan: "Wir haben der Deutschen Post untersagt, vor Ende 2018 neue Preisanträge zu stellen."

Erfahrungswerte zeigen allerdings, dass alles jederzeit möglich ist: Für diesen saftigen Preisaufschlag gab es zunächst keine gesetzliche Grundlage. Also änderte man kurzerhand am 29. Mai 2015 die Post-Entgeltregulierungsverordnung.

Die Ergänzungsmarken der Deutschen Post sind bereits im Handel. Sie haben einen Wert von 8 Cent und können zu dem bislang gültigen Standard-Briefporto von 62 Cent dazu geklebt werden. Von der Portoerhöhung sind auch andere Sendungen betroffen, unter anderem erhöht sich der Maxibrief bis 1000 Gramm von 2,40 auf 2,60 Euro, die Postkarte ins Ausland steigt von 80 auf 90 Cent, der Großbrief ins Ausland von 3,45 auf 3,70 Euro.

Foto: ©Deutsche Post/DHL