Lange Wege: Briefe in Berlin nicht mehr pünktlich 

In Berlin kommen Briefe seit einiger Zeit nicht mehr pünktlich an. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, liegt die Ursache in vergrößerten Zustellgebieten, die die Briefträger bearbeiten müssten. Viele Postboten schaffen es offenbar nicht, innerhalb ihrer Schicht bis zum Ende der festgelegten Route zu kommen. Deshalb erreichen manche Briefe ihre Adressaten schlimmstenfalls erst Tage später.

Um den vorgegebenen Arbeitsschutz einzuhalten, dürften Postboten nicht mehr als zehn Stunden pro Tag arbeiten. Ob also die letzten Häuser in einem Zustellbezirk Post bekommen, hängt davon ab, wie viele Briefe tagsüber auszutragen sind. Wie eine Postbotin feststellt, sei es samstags besonders anstrengend. Denn da liege die Zahl der Sendungen sehr viel höher, weil zusätzlich Werbesammlungen sowie Gratiszeitungen zugestellt werden müssen.

Was erfahrene Briefträger an einem gewöhnlichen Wochentag gerade noch schaffen, ist für Aushilfskräfte unmöglich zu bewältigen. Das gelte für alle Zustellbezirke. Die ungelernten Aushilfskräfte werden als so genannte Springer eingesetzt, wenn die Briefträger streiken oder jemand krank ist, aber auch, um das höhere Briefaufkommen in der Weihnachtszeit zu bewältigen. Eine personelle Verstärkung für zusätzliche Wurfsendungen gibt es aber bisher nicht.

Beschwerden bei den Postboten über nicht zugestellte Post gibt es wenig. Die meisten Menschen erwarteten ja nicht jeden Tag Briefe, vermutete eine Briefträgerin gegenüber der Berliner Zeitung.