Die Deutsche Post verlangt von den Briefträgern mehr Arbeit für gleichen Lohn. Das fordert Post-Chef Frank Appel in der "Bild"-Zeitung. Ohne diese Mehrarbeit drohten Kündigungen, sagte Appel. Derzeit arbeiten die insgesamt 80.000 Briefträger der Deutschen Post 38,5 Stunden in der Woche. Diese Arbeitszeit will Appel schrittweise deutlich erhöhen. Als Begründung verweist er auf den deutlichen Rückgang im Briefgeschäft. Dadurch gingen die Umsätze zurück, nicht aber die Kosten von Infrastruktur und Personal.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di protestierte umgehend und bezeichnete die Tarifverträge der Post-Mitarbeiter als nicht verhandelbar. Kritik kommt auch von Seiten der FDP. Die Post-Expertin der Partei, Gudrun Kopp warf der Deutschen Post Jammern auf hohem Niveau vor. Die Post genieße Privilegien wie die Umsatzsteuerbefreiung. Die Wirtschaftskrise treffe die Konkurrenten der Deutschen Post ungleich härter.
Der Post-Chef hatte schon im Februar den Post-Mitarbeitern mit Mehrarbeit gedroht. Auch damals hatte er in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) auf die sinkenden Erträge im Briefgeschäft hingewiesen.