Die Bundesnetzagentur überprüft derzeit Dumpingvorwürfe gegen die Deutsche Post. Der Konzern soll über seine Billigtochter First Mail auf dem Briefmarkt unzulässig hohe Rabatte gewähren. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, wirft das Bundeskartellamt der Post Verdrängungswettbewerb vor.
"Wir nehmen den Sachverhalt sehr ernst", sagte eine Sprecher der Netzagentur der FAZ. Die Mitarbeiter von First Mail würden deutlich schlechter bezahlt als das Stammpersonal des Bonner Konzerns.
Post kooperiert mit Billigtöchtern, um Preise zu drücken
Die Post gewährt laut Bericht bei Sendungsmengen von mehr als fünfzig Briefen Rabatte bis zu 38 Prozent auf das übliche Porto. Die Post sei in der Lage, die Geschäftskundenpreise für Briefe zu senken, weil sie eigenes Personal durch Subunternehmer ersetze. Dann könnten die häufig finanzschwachen und mit einem Bruchteil der Sendungsmengen arbeitenden Wettbewerber nicht mithalten.
Trotz Abschaffung des Briefmonopols im Jahr 2008 stagniere der Marktanteil der Wettbewerber bei etwa 10 Prozent. Ein funktionierender Markt für Briefdienstleistung ist nach Auffassung der Netzagentur noch nicht gegeben. Zudem prüft die Behörde die Geschäftspraxis der Posttochter Williams Lea. Das Unternehmen sammelt bei Großkunden Briefe, sortiert diese und speist diese in das Netz der Post.