Der Briefdienst PIN Mail speichert angeblich Adressdaten. Wie der "Tagesspiegel" berichtet, verstößt das Unternehmen damit womöglich gegen den Datenschutz.
Die Zeitung berichtet, dass PIN Mail die Adressdaten auf den Briefen fotografiere und digital erfasse. Das Unternehmen speichere diese Daten über Monate hinweg. Bei nachweispflichtigen Sendungen sei es sogar ein Jahr. Die Mitarbeiter hätten jedoch nicht über den gesamte Zeitraum Zugriff auf die Daten.
Eine Anwältin des Unternehmens habe die Speicherung der Daten gegenüber dem "Tagesspiegel" bestätigt. Zu den gespeicherten Daten gehörten jedoch keine Namen. Außerdem würde das Unternehmen die Daten nicht zu Scoring-Zwecken nutzen. Sie dienten nur zur Rechnungslegung.
Außerdem sei geplant, die Daten bei der Entwicklung von Touren einzusetzen. So soll es zur "gerechteren Lastenverteilung innerhalb der Zustelltouren" kommen. PIN Mail zufolge habe das Unternehmen die Regelungen auch gegenüber den Kunden kommuniziert.
Auch die Post nutzt die Digitalisierung von Briefdaten. Rolf Schulz, Sprecher der Deutschen Post, sagte gegenüber dem "Tagesspiegel": "Wir brauchen diese Daten nur, damit ein Mitarbeiter auf einem Bildschirm an der Sortiermaschine gegebenenfalls falsche oder unleserliche Adressen korrigieren kann." Danach lösche das Unternehmen die Daten.
Ob PIN Mail beim Umgang mit den Daten den Datenschutz verletzt hat, ist unklar. Die Berliner Innenverwaltung will das Briefzentrum in Mahlsdorf laut dem "Tagesspiel" nun kontrollieren.