Im hessischen Biebrich blieb zahlreichen Haushalten drei Tage lang die Post weg, weil eine Aushilfe einen Depotkasten übersehen hatte. Das berichtet das Wiesbadener Tageblatt. Der Briefträger trage nicht die gesamte Post für eine Tour bei sich, sondern versorge sich unterwegs aus so genannten Depotkästen. An den betreffenden Tagen habe eine Aushilfe offenbar einen Depostkasten einfach übersehen, erklärte ein Postsprecher.
Öffentlich wurde die Sache, weil sich ein Anwaltsbüro beklagt hatte. Dort waren drei Tage lang keine Briefe eingegangen. Tags darauf kamen nach Angaben des Anwalts 80 bis 90 Briefe und das Personal der Kanzlei musste Überstunden machen, um die Postflut zu bewältigen. Wie der verärgerte Rechtsanwalt dem Wiesbadener Tageblatt erklärte, kommt es in Biebrich häufiger vor, dass einen Tag lang die Post ausbleibt.
Grund ist wie in anderen Teilen Deutschlands die langen Touren. Briefträger dürfen nur zehn Stunden arbeiten. Was sie in der Zeit nicht ausgetragen haben, nehmen sie wieder mit ins Depot. Nach Angaben der Zeitung kommt es vor, dass Briefträger jeden Tag die Richtung ihrer Tour tauschen, damit der Postentzug nicht immer dieselben Adressaten betrifft.
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