In der Briefmarken-Serie "Schätze aus deutschen Museen" zeigt die Deutsche Post die trauernden Frauen vom Bildhauer und Bildschnitzer Tilman Riemenschneider. Er schuf Skulpturen aus Sandstein, Marmor oder Lindenholz.
Zu seinen besten Zeiten war Riemenschneider (um 1460 bis 1531) ein echter Verkaufsgarant. Er fertigte in seiner Werkstatt in Würzburg unzählige Altaraufsätze, Grabdenkmäler und Skulpturen. Zu seinen künstlerischen Höhepunkten zählen die geschnitzten Flügelaltäre in Münnerstadt, Rothenburg und Creglingen.
Tilmann Riemenschneider war einer der ersten Bildschnitzer der durch die Bearbeitung von Holz den Skulpturen "Seelenfarbe" verlieh. Die übliche Farbbemalung war dadurch überflüssig. Zu den ersten reinen Holzwerken zählen die Figuren "Trauernde Frauen", die Riemenschneider 1508 anfertigte.
Die Karriere von Tilman Riemenschneider hatte 1525 ein trauriges Ende. Während des Bauernkrieges gelang er als Anführer der Aufständischen in Haft und wurde gefoltert. Anschließend beendete er seinen Status als Künstler. Er starb am 7. Juli 1531 verarmt und verbittert in Würzburg. Seine Werke wurden im 19. Jahrhundert wieder entdeckt und entsprechend gewürdigt.
Das Mainfränkische Museum in Würzburg besitzt etwa 80 Skulpturen und Reliefs der größten Riemenschneider-Sammlung der Welt. Darunter auch die Figurengruppe "Trauernde Frauen" als Dauerleihgabe des Württembergischen Landesmuseum Stuttgart.
Die Deutsche Post bringt am 1. Oktober 2015 eine Sonderbriefmarke mit einem Wert von 0,63 Euro zu Ehren Riemenschneiders heraus.
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