Schweizer zwingen Post zu regionaler Rücksichtnahme 

Während die Deutsche Post AG den Ruf eines staatlich gelenkten Unternehmens mittlerweile verloren haben dürfte, nehmen die Schweizer ihre Post noch in die Pflicht. Der Nationalrat des Nachbarlandes hat eine Gesetzesänderung genehmigt, wonach die Post verpflichtet werden soll, dezentrale Betriebsstrukturen und Arbeits- und Ausbildungsplätze in den verschiedenen Regionen aufrechtzuerhalten.

Die Änderung ist unter den Parteien umstritten. Entsprechend knapp (79 zu 70 Stimmen) fiel die Abstimmung im Nationalrat aus. Während die SP und die Grünen die Änderung unterstützten, warnten SVP und FDP davor, verkrustete Strukturen um jeden Preis zu erhalten.

Bundespräsident Moritz Leuenberger kritisierte die Gesetzesänderung ebenfalls. Er betonte, dass Regionalpolitik keine Aufgabe der Unternehmen sei. Hierfür seien der Bund und die Kantone zuständig.