Verschneite Tannen, rasende Oldtimer, Weltkulturerbe und Stadtjubiläum: Mit fünf der 50 Sonderpostwertzeichen, die Deutschlands Geschichte und Kultur widerspiegeln, beginnt das neue Jahr 2016. Die Briefmarken werden ab 2. Januar ausgegeben.
Mit der 85-Cent Briefmarke "Bayerischer Wald" aus der Serie „Wildes Deutschland“ wird eine unberührte Naturlandschaft geehrt. Seit 1980 bleiben hier abgestorbene Bäume liegen, fördern so eine neue robuste Baumgeneration. Aber auch das Ansiedeln seltener Tier- und Pflanzenarten wie Luchse, Fischotter und Eisvogel.
Wer einem Porschefahrer nächstes Jahr eine Freude machen möchte, könnte ihm Neujahrsgrüße mit der Sondermarke "Porsche 911 Targa" aus dem Jahr 1965 schicken. Für Oldtimer-Fans gibt es auch noch die Marke "Ford Capri 1 von 1969-73". Beide Klassiker sind als 70-Cent-Marke, dem neuen Briefporto der Deutschen Post für Standardbriefe, erhältlich.
Die Stadt Schwetzingen feiert 2016 ein Jubiläumsjahr. 766 erstmals urkundlich im Lorscher Codex erwähnt, wird die Spargelstadt 1250 Jahre alt. Dazu gibt es passend eine Sondermarke im Wert von 1,45 Euro. Liebhaber der klassischen Musik kennen Schwetzingen von den SWR Festspielen. Das weltweit größte Hörfunkfestival findet seit mehr als sechs Jahrzehnten in den Konzertsälen und im Rokokotheater des Schlosses statt.
Wer noch nie die Stadt Kassel besucht hat, wird sich beim Anblick der winterlich gestalteten 90 Cent-Sondermarke „Löwenburg Kassel“ (siehe Foto) ins Mittelalter zurück versetzt fühlen. Um 1800 errichtet, diente sie dem Erbauer Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel (1743-1821) als Lustschloss und wurde 2013 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Früher entschieden in Deutschland die Landesfürsten allein, was auf den Briefmarken zu sehen war. Heute kann jeder Vorschläge einreichen. Rund 500 Anregungen für Sondermarken gelangen so jährlich zum Bundesfinanzministerium in Berlin. Nur 50 haben eine Chance, veröffentlicht zu werden. Die Auswahl trifft seit 1998 der Bundesfinanzminister anhand eines klar definierten Kriterienkatalogs.
Ob runde Jubiläen, wichtige historische oder aktuelle Ereignisse oder bedeutende Persönlichkeiten – die Themenfelder sind breit gefächert. Nur lebende Personen werden grundsätzlich nicht mit einem Briefmarken-Motiv geehrt.
Die Themen für das Jahr 2018 werden im Oktober 2016 beraten. Vorschläge dafür sollten also spätestens bis 15. September 2016 schriftlich eingereicht werden. Dies kann formlos geschehen. Wer seine Entscheidung begründet, hat aber vielleicht höhere Chancen, von dem Expertengremium gehört zu werden.
Die Themen für 2017 stehen bereits fest: So soll in der Serie Mikrowelten unter anderem mit einer spektakulären Perspektive dem menschlichen Haar gewürdigt, der Erfindung des Fahrrads vor 200 Jahren gedacht und den Weinanbaugebieten Deutschlands gehuldigt werden.
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