Die Mitarbeiter des Berliner Briefdienstes PIN Mail streiken. Eine Lösung zwischen den streitenden Parteien scheint nicht in Sicht zu sein.
Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verlangt von PIN Mail eine tarifvertragliche Regelung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Der Vorstand des Briefdienstleisters solle eine konstruktive Lösung am Verhandlungstisch vorzeigen.
"Die Verhandlungen zu einem Tarifvertrag dauern seit Juni an. Die Beschäftigten befinden sich im Arbeitskampf. Wir haben die klare Erwartung an den Arbeitgeber, sich endlich konstruktiv zu verhalten und eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden. Mit der Tarifvertragsverhinderungspolitik muss Schluss sein", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende, Andrea Kocsis.
Rechtswidriges Verhalten von PIN Mail
Ver.di verlangt eine tarifliche Regelung der Arbeits- und Einkommensbedingungen für die knapp 1.000 Beschäftigten. Zunächst soll der Einstiegslohn auf 1.580 Euro pro Monat angehoben werden. Dies entspräche einem Stundenlohn von 9,10 Euro.
Ver.di verurteilt den Vorstand von PIN Mail stark. Dieser hätte nach Angaben der Gewerkschaft kein einigungsfähiges Verhandlungsangebot nach sechs Gesprächsrunden angeboten. Außerdem habe sich das Unternehmen rechtswidrig verhalten: Sie zahlten eine Streikbrecherprämie.
PIN Mail: kein Verständnis für den Streik
Die Arbeitgeberseite der PIN Mail reagiert verständnislos. Der von ver.di "provozierte Streik" schade den Mitarbeitern und spalte das Unternehmen. Zudem sei der Streik illegitim.
Durch den Streit gehen dem Unternehmen über 700 Sendungen täglich verloren. Dies seien die Kosten für einen Arbeitsplatz. Weiterhin fordere ver.di die Lohnerhöhungen nur für die Mitarbeiter, die der Gewerkschaft angehören. Dies führe laut Pin Mail zu einer Spaltung des Unternehmens.
Außerdem hätte ver.di auf das letzte Angebot der Geschäftsführung nicht reagiert. Dies sei nahe an dem geforderten Betrag der Gewerkschaft gewesen. PIN Mail verurteilt dieses Verhalten als unseriös und akzeptiert den Streik keinesfalls. Der Streik sei illegitim, da er im Widerspruch zu den Verhandlungspositionen von ver.di stehe.