Verlage setzen verstärkt auf Postzustellung 

Bis zum Jahresende wollen Deutschlands Verlage im gesamten Bundesgebiet flächendeckend Post zustellen. Dies sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Jörg Laskowski, auf der heutigen Jahrespressekonferenz des BDZV. Das Geschäftsfeld "Postzustellung" habe sich erfreulich entwickelt, so der Verband. Mittlerweile seien in vier Fünfteln aller Städte und Gemeinden in Deutschland Verlage als Postdienstleister aktiv. Bis Ende des Jahres gebe es keine Lücken mehr, so BDZV-Geschäftsführer Laskowski.

Auf regionaler Ebene arbeiteten die Verlage bereits zusammen; derzeit werde an einer bundesweiten Vernetzung gearbeitet. Damit könnten die Verlage bald auch nationale Kunden bedienen. Sie seien damit bestens gerüstet für den Wettbewerb, wenn der Markt 2008 vollständig liberalisiert wird.

Als "unhaltbaren Zustand" bezeichnete es der BDZV, dass die Deutsche Post AG von der Mehrwertsteuer befreit sei, während Verlage und andere neue Anbieter im Postmarkt den vollen Mehrwertsteuersatz zahlen müssten. "Dies führt zu einer beispiellosen Wettbewerbsverzerrung", so Laskowski. Hier müsse der Gesetzgeber für eine Gleichbehandlung sorgen.

Die Kritik der Zeitungsverleger richtet sich auch gegen das Verhalten der Post AG im Markt. Obgleich die Portogebühren der Deutschen Post vom Gesetzgeber festgelegt seien, biete das Unternehmen seine Leistungen zu Dumpingpreisen an, um den privaten Briefzustellern ganz gezielt Kunden abzuwerben. Bereits vor einem Jahr sei dagegen ein Beschwerdeverfahren eingeleitet worden, über das die zuständige Bundesnetzagentur bis heute jedoch nicht entschieden hat.