Die Deutsche Post stellt kurzfristig rund 1000 zusätzliche Briefträger ein - für eine befristete Zeit. Damit reagiert das Unternehmen auf Pannen in der Briefzustellung, die in den letzten Wochen die Deutsche Post in die Schlagzeilen brachten. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD).
Ein Post-Sprecher sagte auf Anfrage der FTD, es gebe gegenwärtig einen überdurchschnittlich hohen Krankenstand und auch relativ große Mengen an Briefen und Paketen. Bei Vertretungen sei bisweilen eine Kapazitätsgrenze erreicht worden. In der Folge seien vor allem Briefe spät oder gar nicht zugestellt worden, schreibt die Zeitung.
Besonders unzureichend sei die Servicequalität in Norddeutschland, sagt der Postsprecher der FTD.
Auf zahlreiche Beschwerden von Kunden und Briefträgern reagierte auch die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di mit öffentlicher Kritik. Seit längerem beklagt sie einen "katastrophalen Personalmangel" bei der Deutschen Post und hat deshalb die Einstellung von 10.000 neuen Mitarbeitern gefordert.
In Hamburg beispielsweise würden im Vergleich 20 Prozent weniger Briefträger als im Jahr 2000 arbeiten, die aber die gleiche Menge Post zustellen müssten.
Die Touren für die Zusteller würden immer länger, die Belastung immer stärker.
Die nun angekündigten Neueinstellungen erfolgen außer der Reihe und seien befristet. Für wie lange die außerplanmäßigen Briefträger eingestellt bleiben, teilte die Deutschen Post nicht mit, schreibt die FTD.
In der Vorweihnachtszeit stellt die Post regelmäßig zusätzliche Aushilfen ein, um die vielen Briefe und Päckchen zustellen zu können. Die Deutsche Post beschäftigt etwa 80.000 Briefträger, die für 55.000 Zustellbezirke in Deutschland eingeteilt sind.
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