Zustellprobleme: Netzagentur setzt Post unter Druck 

Die Bundesnetzagentur droht der Post wegen Mängeln in der Briefzustellung mit ernsthaften Konsequenzen. Grund ist, dass die Regulierungsbehörde der zahlreichen Kundenbeschwerden nicht mehr Herr wird. Das berichtet das "Handelsblatt" in seiner Onlineausgabe.

Der Chef der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, beklagte in seinem Schreiben an Post-Vorstandschef Frank Appel Kundenbeschwerden über "mangelhafte und ausgefallene Briefzustellung". Von Problemen betroffen seien wohl vor allem Ballungsgebiete wie Berlin, Hamburg und Köln. Sogar der Hamburger Senat habe sich bereits direkt an die Agentur gewandt.

Sollte die Deutsche Post die Zustellprobleme nicht in den Griff bekommen, so könne die Bundesnetzagentur sie zunächst durch Veröffentlichung in ihrem Amtsblatt öffentlich kritisieren. Notfalls seien nach Angaben der Zeitung auch Konsequenzen bis hin zu einer Neuausschreibung des Universaldienstes möglich. Denn die Sicherstellung der bundesweiten Versorgung der Bürger mit Postdienstleistungen ist seit der Liberalisierung des Briefmarktes Aufgabengebiet der Bundesnetzagentur.

Die Post bestätigte den Eingang des Schreibens. Postchef Frank Appel habe sich dazu noch nicht geäußert, schreibt die Zeitung. Die Grundversorgung der Bürger sei aber gesichert, die Bundesnetzagentur müsse sich keine Sorgen um den Universaldienst machen, sagte ein Post-Sprecher gegenüber dem Handelsblatt.



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