Die Angebote der Wettbewerber
GLS
Für den innereuropäischen Versand gab es schon vor dem Hermes-Angebot Alternativen zur DHL. Eine davon ist der EU-weite Versand, den GLS seinen Privatkunden in den mehr als 3.000 Paketshops anbietet. Da die GLS in fast jedem EU-Land eine eigene Tochtergesellschaft unterhält, ist die schnelle Beförderung der Sendungen sichergestellt. Die Produkte und der Prozess der Versandabwicklung der einzelnen Gesellschaften sind aufeinander abgestimmt, so dass kurze Laufzeiten, laut GLS 24 bis 96 Stunde, auch grenzüberschreitend garantiert sind.
Bei den Services gibt es zum nationalen Versand keinen Unterschied. Insbesondere die Sendungsverfolgung via Internet ist auch beim internationalen Versand möglich. Die Versicherung, die bei GLS mit 750,- Euro pro Sendung höher ausfällt als bei den meisten Wettbewerbern, gilt ebenfalls im internationalen Versand.
Bei den Preisen hat GLS ein Stufenmodell gewählt, dass für einzelne Ländergruppen unterschiedliche Tarife vorsieht. Insgesamt gibt es 5 verschiedene Zonen, die unterschiedlich bepreist werden.
Zone I | Zone II | Zone III | Zone IV | Zone V | |
Länder | Benelux, Dänemark, Österreich | Frankreich, Italien, Großbritannien | Irland, Finnland, Portugal, Spanien, Schweden | Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien | Estland, Lettland, Litauen |
Preise* | 12,30 € bis 20,30 € | 15,30 € bis 24,50 € | 17,60 € bis 32,40 € | 18,60 € bis 33,30 € | 29,00 € bis 55,00 € |
*je nach Größe (längste + kürzeste Seite von 35 cm bis 80 cm bzw. max. Gurtmaß)
Insgesamt liefert GLS einen schnellen EU-Versandservice, der zudem noch eine hohe Inklusivversicherung bietet. Die Unterteilung in verschiedene Versandzonen wirkt etwas unübersichtlich und die Preisstaffeln lassen die Kosten für ein größeres Paket schnell in die Höhe steigen.
DHL
Beim Branchenführer DHL ist die Preisstruktur zwar etwas simpler, jedoch hapert es hier beim Service. Eine Versicherung in ansprechender Höhe sucht der Kunde, der nur ein Päckchen versenden will, vergebens. Der versicherte Versand erfolgt erst bei Paketsendungen, die jedoch etwas teurer sind. Eine Sendungsverfolgung gibt es für den Päckchenversand auch nicht.
Dafür können sich die Preise im Vergleich zu den Wettbewerbern sehen lassen. Ein Päckchen ins europäische Ausland ist im Rahmen der noch bis Ende Oktober laufenden Aktion bereits ab 7,90 Euro zu bekommen. Auch nach Ablauf des Aktionszeitraumes ist der Preis mit 8,60 Euro noch akzeptabel. Eine Beförderung per Luftpost kostet mit 12,20 Euro (bzw. wieder 12,90 Euro ab Ende Oktober) immer noch weniger als die Einstiegsangebote der Konkurrenten.
Die Kritiker der Post-Tochter werden jetzt behaupten, dass man da aber Birnen mit Äpfeln vergleicht. Dies stimmt auch, denn wenn man die Leistungen wie Versicherung und Sendungsverfolgung, die bei den Wettbewerbern zum Standard gehören, dazu nimmt, verliert das DHL-Angebot ganz schnell seine preisliche Attraktivität.
Beim DHL-Paket ist eine Sendungsverfolgung per Internet möglich. Das günstigste Produkt kostet hier aber stolze 17,- Euro. Je nach Entfernung werden bis zu 45,- Euro fällig. Eine Versicherung in Höhe von 500,- Euro ist da aber noch nicht enthalten. Hierzu muss das DHL-Paket extra versichert oder per Luftpost befördert werden.
Will man letzteres, kommen noch einmal zwischen 7,- und 19,- Euro pro Sendung dazu. Der Einstiegspreis für eine ausreichend versicherte, online verfolgbare Sendung ist demnach 24,- Euro. Diese Summe liegt dann doch deutlich über dem, was Wettbewerber für entsprechende Sendungen verlangen. Fairerweise muss man allerdings erwähnen, dass sich die Versandziele bei DHL nicht auf die EU-Staaten beschränken. Hier sind auch Sendungen in das übrige europäische Ausland möglich.
Beim weltweiten Versand dominiert DHL derzeit noch den Markt für Privatkunden. Einen ebenso weit verbreiteten wie relativ günstigen Dienst für den Versand nach Asien, Afrika, Amerika oder Australien findet man auf dem deutschen Markt (noch) schwerlich. Pakete in außereuropäische Destinationen kosten bei DHL zwischen 32,- und 82,- Euro. Für den Versand per Luftpost werden noch einmal 16,- bis 84,- Euro zusätzlich fällig.