Der Online-Marktplatz eBay ist eins der meistbesuchten Angebote im Internet. Professionelle Händler bieten dort ihre Waren feil, Privatleute versuchen, entweder Gebrauchtes noch an den Mann oder die Frau zu bringen oder eben ein Schnäppchen zu machen. In den meisten Fällen müssen die ge- oder verkauften Waren verschickt werden. Was es dabei zu beachten gibt und welche Tipps und Hilfestellungen eBay den Händlern, Privatverkäufern und Schnäppchenjägern dabei gibt, darüber haben wir uns mit Gero Kummer von eBay unterhalten.
Posttip.de: Herr Kummer, was müssen eBay-Verkäufer bei der Einstellung von Angeboten für den Versand beachten und worauf sollten Käufer achten?
Gero Kummer: Wenn möglich, sollten Verkäufer den Gratisversand anbieten. Dies führt in der Regel zu einem größeren Erfolg beim Verkauf. Und: Ab dem 25. Oktober 2010 erhalten Transaktionen, die mit kostenlosem Versand angeboten und mit der eBay-Kaufabwicklung über PayPal gezahlt wurden, automatisch 5 Sterne in der detaillierten Verkäuferbewertung "Versand- und Verpackungskosten".
Für Verkäufer ein echter Vorteil - gerade in der geschäftigen Weihnachtszeit, denn über die automatische 5-Sterne-Bewertung hinaus, werden Festpreisangebote mit kostenlosem Versand besser in der der Sortier-Reihenfolge "Beliebteste Artikel" platziert.
Ansonsten sollten Verkäufer die Versandarten so detailiert wie möglich darstellen und die Kosten eindeutig und transparent ausweisen. Käufer sollten auf diese Punkte ebenso achten. Der versicherte Versand ist ebenfalls sinnvoll – nicht nur wenn die Waren einen gewissen materiellen oder ideellen Wert haben. Generell sollte der Verkäufer aber natürlich darauf achten, dass er bei den Versandkosten nicht dauerhaft draufzahlt.
Posttip.de: Welche Unterstützung/Features bietet eBay Online-Händlern beim Versand von Waren an?
Gero Kummer: Wir haben im Mitgliederbereich "Mein eBay" eine spezielle Versandlösung integriert, bei der man Versandscheine ausfüllen, ausdrucken und im Falle der Deutschen Post und DHL auch online bezahlt werden können. Für letzteres haben wir die Tools „Internetmarke“ und „Onlinefrankierung“ in den eBay-Mitgliederbereich integriert. Über diese Funktionen können eBay-Verkäufer einfach die Angebote der Deutschen Post, DHL, Hermes und iloxx vergleichen und nutzen.
Im eBay-Versandcenter finden unsere Kunden darüber hinaus weitere interessante Features. Sie können da unter anderem Versandkosten berechnen, bekommen Tipps für die richtige Versandverpackung und Informationen über etwaige Versandrabatte und können Informationen zur Sendungsverfolgung einstellen.
Posttip.de: Im vergangenen Jahr hat eBay den Verkäufern in bestimmten Kategorien vorgeschrieben, kostenlosen Versand anzubieten. Welchen Hintergrund hatte das?
Gero Kummer: Käufer machen ihre Kaufentscheidung im Online-Handel besonders häufig von den Versandkosten abhängig. Deshalb haben wir Mitte Juni 2009 in einigen Zubehör- und Accessoires-Unterkategorien kostenlosen Versand als erste nationale Versandart eingeführt. Diese Änderung wurde im Februar 2010 durch Obergrenzen bei den Versandkosten ersetzt.
Posttip.de: Warum das? Gab es zu viele Beschwerden?
Gero Kummer: Das Feedback war gemischt. Einerseits haben Käufer auf diese Angebote sehr positiv reagiert, andererseits haben sich Verkäufer Alternativen gewünscht - vor allem für Auktionen mit niedrigem Startpreis. Daher haben wir die Pflicht, kostenlosen Versand anzubieten, ab dem 8. Februar 2010 durch neue Obergrenzen für Versandkosten ersetzt. Wir sind damit sowohl den Wünschen der Verkäufer als auch der Käufer nachgekommen.
Die Obergrenzen für die Versandkosten richten sich übrigens nach den gängigen Preisen der deutschen Versanddienstleister für die einzelnen Versandprodukte. Ein Brief darf danach nur noch mit maximal 2,50 Euro berechnet werden, für die Waren- oder Büchersendung der Deutschen Post liegt die Obergrenze bei zwei Euro.