Thomas Ruppe (25, Foto) ist viel herumgekommen. Im Rahmen seiner Ausbildung im Briefzentrum von Deutsche Post DHL in Berlin-Schönefeld hat er im Direktmarketing mit Kunden verhandelt, er hat in der Leitung der Zustellbasis geholfen, Fahrtrouten koordiniert und in den vergangenen Wochen hat er sogar in die Pressestelle der Post in Berlin hineinschnuppern dürfen.
Ruppe steht kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung zum Kaufmann für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, kurz KEP-Kaufmann. Zuvor hat er schon die Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (KEP-Fachkraft) absolviert.
Bewährter Wein in neuen Schläuchen
Beide KEP-Berufsbilder entstanden auf Drängen der Mitbewerber der Deutschen Post. Denn für die Vorgängerberufe besaß allein die Deutsche Post die Ausbildungshoheit. Die anderen Post- und Paketdienste mussten ihre Stellen mit Bewerbern aus anderen kaufmännischen Berufen besetzen. Darüber hinaus, so argumentierten die Paketdienste, entspreche das Berufsbild des Postverkehrskaufmanns nicht mehr den Realitäten am Markt. So war beispielsweise mit dem Expressdienst ein völlig neues Geschäftsfeld entstanden.
Unter dem Strich hält man auch bei der Post den KEP-Kaufmann für einen Fortschritt. Auch wenn man die Unterschiede zum Postverkehrskaufmann etwas geringer einschätzt. Sicher, Veränderungen habe es gegeben, dennoch sei der KEP-Kaufmann "bewährter Wein in neuen Schläuchen", teilt die Pressestelle der Deutschen Post mit. Immerhin: Der Schalterdienst - die Haupttätigkeit der Postverkehrskaufleute vergangener Tage - spielt in der neuen Ausbildung keine Rolle mehr. Die Post hat mittlerweise fast das gesamte Filialgeschäft an Partner ausgelagert.