Zu den erschwerten Bedingungen, die wir den Paketdienstleistern mit unseren Weihnachtspaketen gestellt haben, zählt auch die Zustelladresse. Das Kinderheim befindet sich in der estnischen Provinz. Straßenbezeichnungen gibt es in dem Ort nicht, Hausnummern ebenso wenig. Bei der Beauftragung der Sendungen stellte das nur bei Der Courier ein Problem dar: Ohne Hausnummer lässt sich die Onlinebeauftragung nicht abschließen. Wir behelfen uns mit der Angabe 00.
Das DHL-Päckchen geben wir am Abend des 26. November in der Postfiliale ab. Auf Nachfrage bestätigt uns die Post-Mitarbeiterin, dass die Sendung dann am nächsten Tag rausgehe. Auch das Hermes-Paket geben wir am 26. November, jedoch bereits am Nachmittag, im Paketshop ab. Das DPD-Paket geht am 27. November nach 18.00 Uhr in den DPD-Paketshop. Die Beförderung wird laut Auskunft des Shopbetreibers erst am nächsten Tag erfolgen. Der Courier, der einzige Tarif mit Abholung im Test, holte die Sendung am 28. November in der Redaktion ab.
DPD und Hermes kommen gleichzeitig an
Die erste frohe Botschaft aus Estland lautete: "DPD und Hermes haben geliefert.". Am 4. Dezember trafen beide Sendungen im Kinderheim in Maidla ein. Unterstellt man auch Hermes, dass das Paket erst am Folgetag nach der Einlieferung auf die Reise gegangen ist, so ergibt sich für den Paketdienst mit dem Götterboten eine Laufzeit von 8 Tagen. Bei DPD sind es 7 Tage, die das Paket auf Reisen war. Hermes hat seine Maximallaufzeit somit um einen Tag, DPD um ganze 3 Tage überschritten.
In Anbetracht der Tatsache, dass das Weihnachtsgeschäft bereits Ende November seine Schatten voraus wirft bzw. bereits begonnen hat, mag die Laufzeitüberschreitung um einen Tag noch zu verschmerzen sein. Bei einer Verzögerung von drei Tagen wird die Schmerzgrenze allerdings arg strapaziert, zumal das DPD-Paket rund sieben Euro teurer war als die Hermes-Sendung. Selbst wenn man nur die Werktage zählt, hätte Hermes es gerade so geschafft, in der Regellaufzeit zu bleiben und bei DPD wären es immerhin noch zwei Tage über Normal.
Die nächste Empfangsnachricht aus dem Dorf Maidla in der Gemeinde Juuru, die wiederum zum Landkreis Rapla gehört, erreichte uns am 8. Dezember. DHL hatte sein Päckchen abgeliefert. Mit 12 Tagen (11 Werktage) Lieferzeit hat auch die Post-Tochter keine Punktlandung hingelegt. Neun Tage waren ursprünglich angegeben. Wäre das Paket zu den von DHL kommunizierten Weihnachtsterminen (Europa 12. Dezember) aufgegeben worden, wäre es gerade noch rechtzeitig am Heiligabend angekommen, wenn das erhöhte Sendungsaufkommen dem Anbieter keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Probleme bei Der Courier
Auf eine Meldung über die Zustellung des Paket von Der Courier warteten wir vergeblich. Da Der Courier sich für den Versand unseres Estland-Paketes der Dienste von DPD bediente, verwunderte uns die Verzögerung. Ein kurzer Blick in die Sendungsverfolgung offenbarte, dass das Paket nach Umwegen durch die Tschechische Republik bereits wieder auf dem Rückweg war. Der Fehler war schnell ausgemacht: Der beauftragte Paketdienst hatte die Zustelladresse kurzerhand nach Deutschland verlegt und konnte dort kein Dorf Maidla in der Gemeinde Juuru, die zum Landkreis Rapla gehört, ausmachen. Warum das Paket allerdings dann nach Tschechien befördert wurde bleibt ein Rätsel. Nach 17 Tagen kehrte das Paket wieder zurück in die posttip-Redaktion. Der Courier versprach eine erneute Abholung.
Diese erfolgte dann auch am 20.12.2007. Allerdings war beim Land der Zustelladresse wieder ein DE für Deutschland vermerkt. Der Courier versprach, das zuständige Depot sofort über den Fehler zu informieren und den Versand zu beobachten. In der Sendungsverfolgung im Internet konnten wir sehen, dass das Paket wieder den Weg in die falsche Richtung nahm. Über Freiburg wanderte die Sendung erneut in Richtung Tschechische Republik. Nachdem wir bei Der Courier erneut nachgefragt hatten, was den da schief laufe, versicherte man uns, man behandele das Problem mit höchster Priorität.Letztendlich erreichte der Irrläufer am 8. Januar sein Ziel in Estland.