Das Online-Auktionshaus eBay
Ein Spezialfall ist das Online-Auktionshaus eBay. Dieses hat für den Versand Kooperationen mit der Deutschen Post beziehungsweise DHL, Hermes Logistik und iloxx geschlossen und mit jedem der Paketversender spezielle Konditionen vereinbart. Nach Aussage eines eBay-Sprechers werden diese speziellen Konditionen an Profiverkäufer weitergegeben. Diese können ihren Kunden dann günstigere Versandkosten anbieten. In der jeweiligen Artikelbeschreibung findet der Kunde Informationen über den Versender und über die Konditionen, die der Verkäufer für den Warenversand festgelegt hat.
Ein Sprecher von eBay wies darauf hin, dass der Kunde mit dem jeweiligen Verkäufer möglicherweise eine individuelle Versandoption aushandeln kann. Generell ist es dem Käufer aber nicht möglich, ohne eine individuelle Absprache mit dem Verkäufer den Paketversender selbst zu bestimmen. Auch zusätzliche Versandoptionen wie Express, Selbstabholung oder Packstation legt jeder Händler selbst fest.
Obergrenzen für Versandkosten bei eBay
Nach Kundenbeschwerden hat eBay dieses Jahr in fast allen Rubriken Obergrenzen für Versandkosten eingeführt. Werden Waren per Brief verschickt, dürfen Verkäufer nicht mehr als 2,50 Euro Porto draufschlagen, der Versand von Warensendungen soll nicht teurer als zwei Euro sein. Für die meisten Pakete und Päckchen gelten sieben Euro als absolutes Maximum. Zuvor gab es gehäufte Fälle, in denen Händler preiswerte Artikel in teils recht großer Zahl auf dem Marktplatz angeboten haben – und dafür vergleichsweise hohe Versandkosten in Rechnung stellten. Nach Aussage des eBay-Sprechers muss jeder Händler im Rahmen der nach oben begrenzten Versandkosten mindestens eine Versandoption anbieten.
Das Onlinekaufhaus Amazon.de
Der Onlineshop Amazon gehört ebenso zu den Spezialfällen, da einerseits Amazon als Unternehmen selbst als Verkäufer auftritt und andererseits eine Plattform (Marketplace) für Händler bereitstellt, die neue und gebrauchte Waren verkaufen.
Bücher vom Unternehmen Amazon sind generell versandkostenfrei. Bei anderen Artikeln kommt es auf den Bestellwert an: Unter 20 Euro werden innerhalb Deutschlands 3 Euro berechnet, darüber ist es ebenfalls versandkostenfrei. Amazon bietet einen Premium-Versand, bei dem die Ware am Tag nach der Bestellung geliefert wird. Der Premium-Versand kostet 6 Euro. Diese fallen auch dann an, wenn es sich um Bücher handelt. Für eine Pauschale von 29,- Euro kann man den Premium-Versand ein Jahr lang ohne Zusatzkosten nutzen, die 6,- Euro pro Lieferung müssen dann also nicht mehr bezahlt werden.
Kühle Rechner werden schon bemerkt haben, dass sich dieser "Amazon-Prime" genannte Service ab 5 Bestellungen im Jahr lohnt. Eine detaillierte Übersicht der Versandkosten und Lieferbedingungen finden Kunden auf der Startseite von Amazon unter "Versand und Rücknahme".
Ausnahmen bei Händler-Plattformen
Produkte aus dem Bereich Marketplace teilen sich in mehrere Gruppen auf, die je nach Rubrik und Empfängerland unterschiedlich hohe Versandkosten haben. Bücher und CDs beispielsweise kosten innerhalb Deutschlands drei Euro pro Sendung. Der Grundpreis für den Versand von Artikeln aus den Shops "Elektronik & Foto", "Küche, Haus & Garten", "Baumarkt & Auto" und "Spielwaren" beträgt ebenfalls drei Euro. Dazu kommt noch einmal jeweils ein Euro für jedes angefangene Kilo des Sendungsgewichts. Es zählt die aufgerundete Gewichtsangabe zu dem jeweiligen Artikel auf der Produktseite.
Ist das Gewicht eines Artikels nicht auf der Produktseite aufgeführt, werden laut amazon.de die Standardversandkosten pro Artikel berechnet. Bei den Versandkosten handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um eine vorab festgelegte Pauschale für Verkäufer, die nach ihren Angaben nicht geändert werden kann. Eine genaue Auflistung der Versandkosten und Lieferbedingungen finden sich auf der Webseite von Amazon unter dem Link "Hilfethemen für Marketplace".