Trotz einer deutlichen Belebung des Postgeschäfts seit Jahresbeginn ging es auf der Hauptversammlung von Deutsche Post DHL tumultartig zu. Ein Großaktionär fordert die Zerschlagung des Konzerns. Wie das "Handelsblatt" berichtet, verlangte die Investmentgesellschaft Union Investment die Aufspaltung der Deutschen Post.
Aktionär fordert Abspaltung des Briefgeschäfts von der Logistik
"Der Konzern muss in die Bereiche Deutsche Post und DHL aufgespalten werden", sagte Michael Gierse von Union Investment auf der Hauptversammlung. Das Briefgeschäft der Post befinde sich in einem "schleichenden Niedergang", weil die Kunden immer mehr E-Mails statt Briefe verschickten. Ausssichtsreich wäre die Sparte Logistik.
Gierse verlangte, dass Aktien für die Post und für DHL ausgegeben werden, da die Teile getrennt mehr wert seien. "Nehmen Sie sich ein Beispiel an ihren Wettbewerbern", rief Gierse und spielte auf das niederländische Postunternehmen TNT an. Dessen Investoren wollen ebenfalls das lukative Paketgeschäft von der schwächeren Briefsparte trennen.
Proteste von Kriegsgegnern
Allerdings blieb Fondsmanager Gierse laut "Handelsblatt" mit seinen Forderungen auf der Hauptversammlung allein. Die anderen Aktionäre zeigten sich insgesamt recht zufrieden mit der Post. Lediglich Proteste von Kriegsgegnern störten das Aktionärstreffen immer wieder. Die Demonstranten monierten, dass DHL für das US-Militär und die Bundeswehr arbeite. Nach eigenen Angaben transportiert DHL weder Waffen noch Munition.