Online-Händler sind verärgert. Sieben Tage vor Heiligabend werden ihre Artikel von Amazon mit dem Zusatz "Lieferung eventuell nach Weihnachten" gekennzeichnet. Zeigt der bundesweite Amazon-Streik erste Auswirkungen?
Der US-Onlinehändler Amazon wirbt Händler mit folgenden Worten: "Verkaufen Sie Ihre Produkte auf Amazon und erreichen Sie Millionen von Kunden". Das Bereitstellen des Marktplatzes lässt sich Amazon vom Einzelhändler bezahlen.
Ebenso die Logistik, sofern der Anbieter die Ware nicht selbst verpackt und versendet. Was viele Händler machen, da sie der Meinung sind, es besser und schneller zu können. Trotzdem werden ihre Waren mit einem roten Zusatz versehen: "Lieferung eventuell nach Weihnachten".
Mal abgesehen davon, dass es die Last-Minute-Weihnachtskunden vom Kauf ihrer Produkte abschreckt, so versprechen die Online-Händler ihren Kunden eine Lieferzeit von ein bis zwei Tagen. Damit halten sie sich an eine gesetzliche Vorgabe, die sie nun nicht erfüllen können.
In den Händler- und Logistikforen wird heftig diskutiert. Vor allem die Frage, warum die Produkte von Amazon nicht ebenfalls mit diesem Verspätungszusatz gekennzeichnet sind. Aber die Taktik des US-Versandhändlers ist ja nicht neu. Auch im Jahr davor griff er zu diesen Maßnahmen.
Nur da hatte die Gewerkschaft Verdi es für den seit Jahren nicht gesprächsbereiten Arbeitgeber übernommen, wegen der bundesweiten Streiks vor verzögerten Lieferungen im Weihnachtsgeschäft zu warnen.
Foto: Amazon