Aufsichtsrat von DHL kritisiert die Post und Bundeskanzler  

Empört über die Deutsche Post zeigt sich der stellvertretende Aufsichtsratschef der Tochterfirma DHL, Rolf Naumann. Konkret kritisiert er die Pläne der Deutschen Post, die Firma DHL mit Danzas und anderen Unternehmen in der so genannten »neuen DHL«

zusammenzulegen. "Ohne Not sollen hier rund 1500 Leute auf die Straße gespült werden", sagt Naumann der ZEIT zu den Plänen.

Im Zuge der Integration werden bei der »alten DHL« rund 1000 firmeneigene Kurierfahrer durch Subunternehmer ersetzt, und auch im Vertrieb drohen zahlreiche Mitarbeiter ihre Arbeit zu verlieren.

Weil der Bund über seine Mehrheit an der Deutschen Post auch Eigentümer der DHL ist, kritisiert Naumann das Verhalten von Bundeskanzler Gerhard Schröder, der im Fall des kriselnden Karstadt-Quelle-Konzerns die Manager scharf angegriffen hat, im Fall DHL aber still hält. "DHL ist ein sehr profitables Unternehmen", sagt Naumann der ZEIT. "Hier geht es nicht um die berühmten neuen Besen, die gut kehren. Mich empört, dass die Post so vorgehen und die gesellschaftliche Verantwortung von sich weisen kann."