Die Deutsche Post hat sich mit dem Kauf des Konkurrenten First Mail aus Düsseldorf Informationen ihrer Wettbewerber im Briefversand verschafft. Wie die Tageszeitung Die Welt berichtet, war selbst die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) nicht über den Kauf informiert gewesen, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Post habe diese Versäumnis jedoch mittlerweile nachgeholt. Der Kauf war bereits im Sommer 2003 erfolgt. Ein Sprecher der Deutschen Post bestätigte der Zeitung, dass First Mail ein Instrument sei, um den Markt beobachten zu können.
Wie in dieser Branche üblich, tauscht First Mail mit anderen alternativen Briefdiensten in der Region Post aus. Diese sind allesamt Wettbewerber der Deutschen Post.
Neben der Informationsbeschaffung könnte auch der Aufbau einer Kooperation mit Subunternehmern im Briefdienst ein Grund des Kaufes sein. Dies könnte als Alternative für ihr System aus eigenen Postboten etabliert werden. Dies verneint die Deutsche Post jedoch.
Privaten Briefzusteller ist es erlaubt im Monopolbereich der Deutschen Post Briefe zuzustellen, wenn die Sendungen nach 17 Uhr abgeholt und vor 12 Uhr am nächsten Tag zugestellt werden. Diese Lizenz der RegTP besitzt First Mail. In ihrem Bundesland ist die Firma der zweitgrößte private Briefzusteller. (te)