Die Aufsichtsgremien der Deutschen Post AG und der Postbank haben in Bonn nun offiziell die Übernahme von 850 Postfilialen durch die Bank-Tochter beschlossen. Der Kaufpreis für die Filialen beträgt 986 Millionen Euro. Er reflektiert den zukünftigen positiven Ergebnisbeitrag dieser Einheit. Der Gewinn vor Steuern der Postbank wird sich um rund 150 Millionen Euro pro Jahr erhöhen. Die Transaktion wird rein bar abgewickelt.
Rund 9.600 Beschäftigte werden von der Post zur Postbank wechseln. In den weiteren derzeit rund 8.100 Filialen der Deutschen Post, die die Postbank lediglich nutzt, bleibt alles wie es ist.
Am Angebot für die Kunden der Deutschen Post ändert sich durch diesen Schritt nichts, versichert die Postbank. In den neuen Postbank Filialen sollen auch weiterhin Leistungen der Deutschen Post angeboten werden.
Bei den übernommenen Filialen handelt es sich im Wesentlichen um die heutigen Postbank Center. Sie befinden sich in Innenstadtlagen und waren bereits bisher die Flaggschiffe im Filialnetz. Dort werden aktuell 87 Prozent des Neugeschäfts der Postbank getätigt. Diese Kennziffer hat sich in den vergangenen drei Jahren um mehr als 20 Prozentpunkte erhöht.
Bisher hatte die Postbank an die Deutsche Post für die Präsenz in den Postfilialen erfolgsorientierte Gebühren bezahlt. Im Jahr 2004 waren das 496 Millionen Euro, ein Jahr zuvor 454 Millionen Euro. Durch die Übernahme fallen nur noch ca. 150 Millionen Euro an. Mit der Übernahme der Filialen erhält die Postbank dann von der Deutschen Post Entgelte für die Post-Leistungen, die sie erbringt, so dass unter dem Strich mit einem Ertrag von 150 Millionen Euro vor Steuern bei der Postbank gerechnet werden kann.