Die Deutsche Post (DHL) schließt einen Rückzug aus den USA offenbar nicht. Das berichtet das "Handelsblatt" in seiner Onlineausgabe und beruft sich dabei auf Informationen aus Vorstandskreisen der Deutschen Post.
Zwar sehe man bei der DHL gegenwärtig keinen Anlass für Veränderungen an der bisher geplanten Sanierung. In den vergangenen Monaten wurde allerdings auf Grund der schlechten Geschäftsentwicklung immer wieder über einen kompletten Rückzug aus den USA spekuliert.
Post-Chef Frank Appel will zunächst durch einen teilweisen Rückzug aus dem Zustellgeschäft auf dem Land und einer Kooperation in der Luftfracht mit dem Konkurrenten United Parcel Service (UPS) die Verluste um eine Milliarde Dollar bis 2011 auf 300 Millionen Dollar im Jahr reduzieren. Die Kooperation mit UPS sei aber erst für das Jahr 2009 geplant.
Dazu solle das Zustellnetz am Boden um ein Drittel reduziert und auf Lufttransporte innerhalb Nordamerikas ganz verzichtet werden. Infolge dessen wären 8200 Arbeitsplätze am größten Drehkreuz der DHL in Wilmington/Ohio bedroht.
Das US-Express-Geschäft ist bereits seit der Expansion unter dem früheren DHL-Konzernchef Klaus Zumwinkel ein Problemfall: Mit dem Verlust von 1,3 Milliarden Dollar in diesem Jahr summieren sich die gesamten Aufwendungen in den USA seit 2003 auf weit über sechs Milliarden Dollar.
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