DHL setzt auf Amateurzusteller in Asien 

Der Paketdienst DHL will seine führende Position im asiatischen Expressgeschäft weiter ausbauen und testet ungewöhnliche Zustellkonzepte. Aufgrund der verstopften Straßen in den asiatischen Millionenstädten lassen sich Pakete nur schwer von Kurierfahren ausliefern. Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge, will DHL in Asien deshalb auf Amateurzusteller setzen.

Die Amateurboten sollen Pakete zustellen

Die Amateurboten, von DHL auch als Bring Buddys bezeichnet, sollen sich auf einer Onlineplattform registrieren, um auf den Weg vom Job nach Hause ein Päckchen für Nachbarn mitzunehmen. An zentralen Orten wie Kiosken sollen die Boten die Pakete abholen, um sie dann gegen eine Prämie auszuliefern. Die Amateurzustellen sollen schnell und zuverlässig ausliefern, da die Boten wie etwa in Japan eine genaue Kenntnis der Gegend brauchen. Häuser sind dort mitunter nicht nummeriert. Das Konzept der Bring Buddys wurde von Studenten einer Potsdamer Hochschule entwickelt.

DHL will asiatischen Paketmarkt dominieren

Zudem erhofft sich DHL so kostengünstiges Wachstum in Fernost. Wer den Paketmarkt in Asien dominiert, wird zukünftig fast automatisch führend auf dem Weltmarkt. Im Expressgeschäft mit Paketen und Dokumenten ist DHL in Asien bereits Marktführer und liegt auch bei der See- und Luftfracht sowie der Lagerhauslogistik vorne. Dafür hat der Paketdienst in den vergangenen zehn Jahren rund 2,2 Milliarden Dollar in Asien investiert. Ab dem kommenden Jahr soll ein neues Luftdrehkreuz in Schanghai zum weiteren Wachstum beitragen.