Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen
(UNDP) und das UN-Büro für die Koordinierung Humanitärer
Angelegenheiten (OCHA) haben mit Logistikunternehmen DHL eine weit reichende Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet.
Die
Überwindung der Transport- und Logistikprobleme kann z.B. bei Naturkatastrophen den
Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Im Bestreben, einer
Lösung dieses Problems näher zu kommen, haben Kemal Dervis, Leiter
des UNDP, Jan Egeland, UN-Nothilfekoordinator, und Dr. Monika
Wulf-Mathies, Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit
im Konzern Deutsche Post World Net, zu dem auch DHL gehört, ein
Abkommen geschlossen, das die Zusammenarbeit zwischen
den Vereinten Nationen und DHL regelt.
"Die Welt hat in diesem Jahr mit verheerenden Zerstörungen durch
Naturkatastrophen leben müssen, bei denen wir viel über
Katastrophenhilfe gelernt haben", sagte der UNDP-Chef Kemal Dervis.
"Es ist lebenswichtig, dass internationale Hilfsorganisationen über
Kapazitäten verfügen, Hilfe vor Ort schnell und effektiv zu
erbringen, um den Weg für den langfristigen Wiederaufbau zu ebnen."
DHL hat bereits das so genannte Airport Emergency Team (AET) in
Dubai angeführt, ein Team von Logistik-Experten verschiedener
Unternehmen, die unter dem Mandat des "Disaster Resource Network" des
World Economic Forum (WEF) tätig werden. Unter der Leitung von DHL
organisierte das AET mehrfach die Frachtbewegungen an Flughäfen nach
plötzlich eintretenden Katastrophen, zum Beispiel in Colombo (Sri
Lanka) nach dem letztjährigen Tsunami. Zudem hatte DHL die
internationale Gemeinschaft bei ihren Hilfsbemühungen nach dem
Erdbeben in Bam (Iran) im Jahr 2003 sowie dem Erdbeben in Pakistan im
Oktober 2005 unterstützt.
DHL wird diese Kapazitäten nun ausweiten, indem es ein globales
Netzwerk von drei eigenen "Disaster Response Teams" (DRTs)
zusammenstellt. Das erste wird seine Basis in Singapur haben und soll
planmäßig im Frühling 2006 einsatzbereit sein. Zwei weitere Teams
werden so stationiert, dass sie die arabischen Staaten und Afrika
sowie Zentral- und Südamerika abdecken können. Im Falle größerer
Katastrophen werden diese Teams, die aus speziell ausgebildeten
DHL-Mitarbeitern zusammengesetzt sind, dabei helfen, die
entscheidenden logistischen Operationen an den Flughäfen in der Nähe
der betroffenen Gebiete zu übernehmen. Jedes Team wird aus bis zu 100
Freiwilligen bestehen.
"Die Auswirkungen von Katastrophen steigen rapide an und führen zu
höheren Anforderungen an das UN-System zur Katastrophenhilfe.
Deswegen müssen wir unsere Hilfskapazitäten ausbauen", sagte der
UN-Koordinator für Katastrophenhilfe Jan Egeland. "Logistik erweist
sich oft als der Dreh- und Angelpunkt bei der Hilfeleistung. Der
kritische Punkt ist der Transport der Hilfe zu den Bedürftigen, und
dafür benötigen wir eine perfekt funktionierende Kette logistischer
Dienstleistungen. Vereinbarungen mit der Privatwirtschaft können
genau dazu beitragen."