DHL will Protest in den USA abschwächen 

Post-Chef Frank Appel will außerplanmäßig einen weiteren dreistelligen Millionen-Dollar-Betrag zur Abschwächung der heftigen Proteste wegen des Abbaus von mehr als 8000 Stellen im Bundesstaat Ohio ausgeben. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, soll der Betrag als Ausgleichszahlung den vor der Entlassung stehenden Mitarbeitern des DHL-Drehkreuzes in der wirtschaftsschwachen Region Wilmington, Ohio, dienen. Das Drehkreuz soll geschlossen werden.

Inzwischen ist der massive Stellenabbau auch Thema des amerikanischen Wahlkampfes: Sowohl der Präsidentschaftskandidat für die Demokraten Barack Obama als auch sein republikanischer Konkurrent John McCain wollen die Schließungspläne der Post-Expresstochter DHL mit kartellrechtlichen Argumenten unterminieren.

Appel betonte in dem der FTD vorliegenden Brief, dass die angestrebte Kooperation mit UPS "keine kartellrechtlichen Probleme mit sich bringen wird". Schließlich übernehme auch der Konkurrent Fedex die Lufttransporte für den staatlichen U.S. Postal Service, wodurch der Wettbewerb zwischen DHL und UPS in den USA "in keiner Weise eingeschränkt" werde.

DHL will seine Lufttransporte in den USA komplett dem großen Konkurrenten UPS übergeben. Dafür wird die Post ihr Luftdrehkreuz in Wilmington schließen. Zudem will die DHL ihr Netz um ein Drittel kürzen, so dass zahlreiche weitere Standorte von Schließung bedroht sind.

Appel hat für die Sanierung des US-Expressgeschäfts für dieses und nächstes Jahr Sonderaufwendungen von 2 Milliarden US-Dollar eingeplant. Eine dreistellige Millionensumme ist zusätzlich für kommunale Einrichtungen in Wilmington wie beispielsweise Krankenhäuser und Schulen eingeplant, hieß es bei der Post.

Die Verhandlungen mit UPS verlaufen jedoch schleppend. Appel hatte versprochen, sie Ende August abzuschließen, was im Konzern allerdings bezweifelt wird.



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