Diebstahl bei Paketdiensten - nach DHL ist nun auch der Paketdienstleister Hermes betroffen. Mitarbeiter eines Paketverteilzentrums haben Paketsendungen umgeleitet, um die meist wertvollen Inhalte der Sendungen selbst zu nutzen oder zu verkaufen.
Pakete wurden falsch adressiert
Nach Informationen von posttip.de ist die Hermes-Niederlassung München-Nord betroffen. Vier Mitarbeiter sollen Paketsendungen mit möglichst wertvollem Inhalt gezielt ausgewählt und dann an sich selbst bzw. an Dritte geschickt haben. Hierzu wurden die Paketsendungen einfach mit einem neuen Adressaufkleber versehen. Der Wert der umgeleiteten Waren soll sich auf mehrere tausend Euro belaufen. Die so ergaunerten Waren sollten auf Internetauktionsplattformen wie eBay zu Geld gemacht werden.
Auf Nachfrage von posttip.de bestätigte Hermes, dass es einen entsprechenden Vorfall gegeben habe. Allerdings betonte das Unternehmen, dass es sich um Einzelfälle handele und derartige Vorkommnisse im "Nachkomma-Promille-Bereich" liegen. Man werde solche Fälle mit der nötigen Konsequenz verfolgen, so eine Hermes-Sprecherin. Die Mitarbeit mit den betroffenen Angestellten wurde zwischenzeitlich beendet.
Diebstahl auch bei DHL
Erst vor wenigen Wochen hatte es einen ähnlichen Fall im DHL-Paketzentrum in Radefeld bei Leipzig gegeben. Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtete, hatte ein im Paketzentrum beschäftigter Mitarbeiter mit Hilfe seiner bei der Deutschen Post beschäftigten Lebensgefährtin ebenfalls durch umgeleitete Paketsendungen Elektronikgeräte im Wert von mehreren zehntausend Euro angehäuft. Auch hier sollten die Geräte vorwiegend über den Verkauf auf Auktionsplattformen im Internet versilbert werden.
Gegenüber posttip.de bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens, dass beiden Mitarbeitern inzwischen gekündigt wurde. Im Übrigen wollte sich DHL unter Hinweis auf die noch laufenden polizeilichen Ermittlungsverfahren nicht zu der Sache äußern.
Paketkunden sowohl bei Hermes als auch bei DHL müssen übrigens nicht befürchten, auf den Schäden sitzen zu bleiben. Paketsendungen sind bei beiden Anbietern gegen Verlust bis 500,- Euro versichert.