Die Reform des Postmarktes auf EU-Ebene wurde im Jahr 1997 mit der Postrichtlinie 97/67/EG in die Wege geleitet. In dieser Richtlinie wurde u. a. das Mindestangebot festgeschrieben, das jeder EU-Mitgliedstaat beim Universaldienst gewährleisten muss. Im Jahr 2002 wurde diese Richtlinie durch die Richtlinie 2002/39/EG geändert, in der die Übergangsphasen in einem Prozess stufenweiser, kontrollierter Marktöffnung festgelegt wurden und mit der die Dienste, die eine Monopolstellung behalten dürfen, allmählich eingeschränkt werden.
Nach dieser Richtlinie soll die Vollendung des Binnenmarkts für Postdienste 2009 abgeschlossen und die vollständige Liberalisierung des Marktes somit dann erreicht sein. Die EU-Kommission will nun prüfen, inwieweit der Prozess der Marktöffnung vorangeschritten ist und ob weitere Maßnahmen bzw. Vorschläge zur Liberalisierung notwendig sind. Aus diesem Grund startete die EU-Kommission eine Internetkonsultation, bei der Unternehmen und Privatpersonen ihre Erfahrungen, Beiträge und Ansichten zu den Entwicklungen im Postsektor und zur möglichen künftigen Ausrichtung der EU-Politik in diesem Bereich zu übermitteln können.
Die Konsultation ist in zwei Teile gegliedert: Teil 1 der Konsultation ist ein kurzer Online-Fragebogen, der von der Thematik her von allgemeinem Interesse sein dürfte. Teil 2 enthält detailliertere Fragen zu einer größeren Bandbreite von Themen, die für den Sektor relevant sind. Die Beantwortung von Teil 2 dürfte nach Kommissionsangaben für bestimmte Interessengruppen wie Sozialpartner, Verbraucher- und Industrieverbände sowie Massenversender von besonderem Interesse sein.
Die Konsultation läuft bis zum 27. Januar 2006. Nach Auswertung der eingegangenen Antworten wird eine Zusammenfassung der einzelnen Beiträge auf der Website „Ihre Stimme in Europa“ veröffentlicht. Alles Wissenswerte zur Umfrage erfahren Sie und zur Umfrage selbst gelangen Sie hier.