Der Logistikkonzern Fiege hat seine Pläne, ein bundesweites Briefgeschäft zu starten, aufgegeben. In Zukunft werde sich Fiege nur noch auf die Zustellung von Zeitungen konzentrieren, sagte ein Sprecher des Unternehmens dem Handelsblatt. Als Begründung wird das Scheitern der Tochter Postmodern in Frankfurt angegeben. Der Versuch, Großkunden wie beispielsweise die Stadtverwaltung zu halten, sei misslungen. Ohne Ballungsräume sei ein bundesweites Briefnetz aber nicht tragfähig, so der Fiege-Sprecher.
Der Konzern wird aber seine regionalen Briefdienste in Ingolstadt und Dresden erst mal weiterführen. Diese seien aber nur ein kleines Zubrot zur Zeitungszustellung. Die Lücke in Frankfurt wird mit der neu gegründeten PIN Hessen GmbH ausgefüllt, die ebenfalls den Aufbau eines deutschlandweiten Netzes plant. Der Briefdienst Europost ist bereits dabei, ein bundesweites Netz aufzubauen. Europost ist der Postzustellservice der niederländischen Post TNT und der Hermes Logistik.
Branchenkenner erwarten, dass Fiege auch die Zustellung von Werbesendungen und Katalogen in Ostdeutschland in nächster Zeit an die DHL verlieren wird. Das Unternehmen arbeitete bis jetzt mit der Logistik des Karstdt-Quelle-Konzerns zusammen, welches aber jetzt die Tochter der Deutschen Post übernommen hat.