General Logistics Systems plant nun ein eigenes, umfangreiches Filialnetz in Europa aufzubauen. Der Paketdienstleister will in den nächsten 5 Jahren flächendeckend 50.000 bis 60.000 Paketshops einrichten. Dies geht aus einem Bericht der WELT hervor. Bislang hatte GLS-Vorstandschef Rico Back aus Kostengründen auf ein engmaschiges Netz verzichtet und die Paketabholung direkt beim Kunden favorisiert. Erste Erfahrungen mit eigenen GLS-Shops zeigten nun, dass neben Geschäftskunden auch zunehmend Privatkunden die Geschäfte nutzen.
Als Investitionsvolumen seien 300 Mio. Euro bis zum Jahr 2010 in Planung. In den Niederlanden, Dänemark und Portugal hat GLS bereits erste Shops eröffnet. Frankreich, Tschechien, Ungarn sowie Irland kommen in den nächsten Wochen hinzu. In Deutschland soll die Zahl der Außenstellen im nächsten Jahr von 2.500 auf 5.000 erhöht werden. Diese Geschäfte sind im Lebensmitteleinzelhandel, in Schreibwarengeschäften, Copy-Shops oder Fotoläden untergebracht. „Wir haben die besseren Konditionen für unsere Shopbetreiber als die Deutsche Post, und wir sind im Paketversand günstiger. Deshalb ist das Interesse im Einzelhandel groß", sagte Back weiter. Bisher entfällt jedoch von den täglichen 1,1 Mio. versendeten Paketen bei GLS lediglich ein Anteil im unteren einstelligen Prozentbereich auf die Paketshops.
Der GLS-Chef plant für dieses Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro und damit eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr von rund 10 Prozent. Davon entfallen etwa 40 Prozent auf das europäische Ausland und 60 Prozent auf das Geschäft in Deutschland. Damit liegt GLS hinter der Post-Tochter DHL und dem Konkurrenten DPD im europäischen Paketgeschäft an dritter Stelle.