Hermes vergrößert sein Russland-Geschäft – trotz anhaltender Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Der Hamburger Paketdienst hat jetzt den DPD-Anteil aus dem gemeinsamen Russland-Joint-Venture übernommen.
Hermes Russia will in den kommenden Jahren im Privatkundengeschäft expandieren und dafür unter anderem sein PaketShop-Netz ausbauen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es nun den DPD-Anteil von 49 Prozent am gemeinsamen Joint Venture übernommen. "Als größter Flächenstaat der Welt und einer der wachstumsstärksten E-Commerce-Märkte hat Russland eine zentrale Bedeutung für den globalen Handel", sagt Marc Dessing, Chef fürs operative Geschäft bei Hermes Europe. Das Engagement sei langfristig angelegt und unterstreiche "unser Vertrauen in die positive Entwicklung des russischen Marktes", betont Dessing.
Laut Unternehmen nutzten im vergangenen Jahr 75 Millionen Russen die Angebote von Online-Shops und setzten dabei über 16 Milliarden Euro um – 15 Prozent mehr als 2013. Hermes drängt bereits seit 2010 auf den russischen Markt. Innerrussisch veläuft die Entwicklung laut Unternehmen positiv: Im laufenden Geschäftsjahr konnte Hermes die Zusammenarbeit mit russischen Händlern um 20 Prozent steigern. Laut einem Sprecher liegt das Hauptgeschäft von Hermes Russia denn auch im nationalen Paketversand. "Darüber hinaus verzeichnet Hermes Russia eine steigende Zahl von Anfragen unterschiedlicher Distanzhändler, die […] die eigene Internationalisierung vorantreiben möchten", teilte das Unternehmen mit.
Der bisherige Partner im Joint Venture DPD wird künftig weiterhin die landesweite, logistische Transportorganisation im Auftrag von Hermes übernehmen. Hermes betreibt in Russland über 400 PaketShops in über 125 Großstädten, 100 davon in der Metropolregion Moskau. Das engagement dea Paketdienstes reicht jedoch auch bis tief in den Osten des Landes, mit Shops in Millionenstädten wie Jekaterinburg, Nowosibirsk, Krasnojarsk, Omsk und Wladiwostok.
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