Hermes-Chef Hanjo Schneider glaubt, dass Hermes die Deutsche Post DHL im Paketgeschäft mit Privatkunden in den nächsten zwei Jahren überholen wird. "Hermes wächst seit Jahren deutlich schneller als der Wettbewerb", sagte Schneider im Interview mit der "Frankfurter Rundschau".
Für das kommende Jahr erwartet Schneider allein im deutschen Paketgeschäft ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Grund dafür ist laut Schneider, dass Hermes durch Investitionen mit Schwung aus der Krise des vergangenen Jahres gekommen ist. So habe man während der Krise zwei neue Verteilzentren gebaut und derzeit entstehe ein weiterer Hub in Hannover für 35 Millionen Euro.
Hermes-Chef: Briefgeschäft nur wenig zukunftsfähig
Das Briefgeschäft ist nach Auffassung von Schneider angesichts von Internet und E-Mail aber nur noch eingeschränkt zukunftsfähig. Daher will Hermes auch nicht in die Briefsparte einsteigen. Die 29-prozentige Beteiligung am niederländischen Briefdienstleister TNT solle jedoch beibehalten werden.
Kritik übte Schneider an der Politik, die die Liberalisierung des Briefsgeschäfts über einen Zeitraum von zwölf Jahren dreimal verschoben hatte. Zwar sei der Wegfall des Umsatzsteuerprivilegs der Deutschen Post akzeptabel, für Hermes-Chef Schneider kommt es allerdings zu spät. "Es ist nicht sinnvoll, in ein sterbendes Geschäft zu investieren", sagte Schneider weiter über die Briefsparte.
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