KEP-Branche rechnet mit schwächerem Wachstum 

Die Kurier-, Express- und Paket- (KEP-) Branche rechnet im nächsten Jahr mit einem Rückgang des seit Jahren anhaltenden Wachstumszuwachses bei Paket- und Expresssendungen. Wie der Branchenverband BIEK heute in Berlin bei der Vorstellung der KEP-Studie 2008/2009 mitteilte, erwarten die Unternehmen für das laufende Jahr noch ein Wachstum von zwei bis drei Prozent. Für 2009 soll sich der Zuwachs deutlich abschwächen.

"Die trotz Finanzkrise erwartete langfristige Wachstumsrate von bis zu zwei Prozent pro Jahr liegt über der Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) insgesamt", betonte Gunnar Uldall, Präsident des BIEK, bei der Präsentation der Zahlen in der Hauptstadt.



Die Zahl der Beschäftigen in der KEP-Branche stieg im vergangenen Jahr um 10.000. Insgesamt waren 2007 direkt und indirekt 361.000 Personen durch KEP-Unternehmen beschäftigt. Der Gesamtumsatz im KEP-Markt wuchs um zehn Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Die Sendungsvolumina legten um 5,3 Prozent auf 2,23 Milliarden zu. Ein Wachstumsbringer sei vor allem das B2B-Geschäft mit Sendungen nach und in Osteuropa gewesen. Die stärksten Sendungszuwächse waren laut BIEK im grenzüberschreitenden Verkehr zu verzeichnen.

In Sachen Umweltschutz konnte Verbandschef Uldall eine Senkung des CO2-Ausstoßes pro Sendung um rund zehn Prozent verkünden. Die im BIEK organisierten Unternehmen prognostizierten eine Senkung um weitere sieben Prozent bis zum Jahr 2012.

Uldall verwies darauf, dass die KEP-Branche ein Wachstumsmotor für die Wirtschaft sei und forderte eine nachhaltige Verkehrs- und Wirtschaftspolitik, um das Potenzial der Branche voll ausschöpfen zu können. "Darüber hinaus müssen faire Wettbewerbsbedingungen im Markt vorhanden sein", betonte Uldall mit Blick auf die Diskussion um das Ende des Mehrwertsteuerprivilegs der Deutschen Post AG mit seiner Pakettochter DHL. Der Bundesrat hatte am Freitag in einer Stellungnahme zum Gesetzesentwurf der Bundesregierung über eine neue Umsatzsteuerregelung empfohlen, alle Postdienstleister von der Steuer zu befreien, "die die jeweilige Universaldienstleistung flächendeckend anbieten". Der BIEK begrüßte die Empfehlung des Bundesrates und forderte die Bundesregierung auf, dieser Empfehlung zu folgen.