Die neuen Investoren beim niederländischen Postunternehmen TNT schüren die Spekulationen um eine Aufspaltung des Kurierdienstleisters. Zwischen dem Vorstand und den neuen Investoren zeichnet sich ein Machtkampf ab. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD).
Am Dienstag war bekannt geworden, dass die zwei Hedgefonds Jana Partner und Alberta Investment Management (AimCo) mit einem Paket von rund fünf Prozent bei TNT eingestiegen sind. "Die europäische Express-Branche ist ziemlich zerstückelt", sagte AimCo-Chef Leo de Bever am Mittwoch. "Wir hoffen, dass wir zusammen mit TNT daran arbeiten können, den Markt zu konsolidieren und den Gesamtkonzern wachsen zu lassen."
Aktionäre wollen Brief- und Paketgeschäft bei TNT trennen
Schon seit längerem fordern Aktionäre das lukrative Paketgeschäft von der schwächeren Briefsparte zu trennen. Auch beim Hedge-Fonds Jana sei man nach Angaben der "FTD" für die Aufspaltung von TNT.
TNT-Vorstand spricht sich gegen Aufspaltung aus
Der Vorstand von TNT zeigte sich nur wenig erfreut über die Pläne der neuen Investoren. "Wir haben vorige Woche sehr explizit gesagt, dass eine Aufspaltung nicht das Beste für TNT ist", sagte dagegen Konzernchef Peter Bakker der Finanzzeitung "Het Financieele Dagblad".
Bei der Deutschen Post verfolgt man die Entwicklung beim Konkurrenten sehr genau. Aus kartellrechtlichen Gründen dürfe das Bonner Unternehmen TNT nicht kaufen. Aber tatenlos zusehen, wie möglicherweise US-Wettbewerber UPS und FedEx Teile von TNT übernehmen, wolle man bei der Post auch nicht.