Die Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Thüringen geben dem Ärger über Paket-Dienstleister jetzt eine Plattform. Auf dem Beschwerdeportal "Paket-Ärger" kann sich jeder Luft machen.
Fast jeder hat es schon mal selber erlebt oder davon gehört – Pakete werden vom Boten auf der Straße abgestellt, kommen verspätet, beschädigt oder gar nicht erst beim Empfänger an (Posttip berichtete).
Kunden, die sich beim Dienstleister beschweren, finden meist kein Gehör. In diese Lücke springen jetzt die Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Thüringen mit dem Beschwerdeportal "paket-aerger".
Die Verbraucherschützer sammeln die Beschwerden und konfrontieren die Dienstleister damit. Diese können dann eine Stellungnahme dazu abgeben. Das Bundesministerium der Justiz und des Verbraucherschutzes hat ein Auge drauf, denn schließlich fördern sie das Projekt finanziell bis 2017.
Der Verbraucherschutzminister Heiko Maas: "Verbraucher wollen, dass Pakete schnell und zuverlässig ankommen – gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit. Die Rechte von Verbrauchern müssen gewahrt werden. Deshalb müssen die Unternehmen für eine ausreichende Qualität bei der Paketzustellung sorgen."
Das ist leicht gesagt. Die Realität sieht anders aus: Das Recht des Kunden, sein Paket sicher übergeben zu bekommen, unterliegt den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Dienstleister. Da diese möglichst mit geringem Aufwand ausliefern wollen, gestatten ihre AGBs ihnen viele Kniffe.
Unter anderem dürfen die Paketzusteller die Sendungen auch an andere Personen als den Empfänger ausliefern. Einen persönlichen Empfang lassen sich die Paketdienstleister extra bezahlen.
"Aus unseren Erkenntnissen formulieren wir nicht zuletzt verbraucherrechtliches und -politisches Verbesserungspotenzial", erläutert Wolfgang Schuldzinski, Chef der Verbraucherschützer NRW, die Strategie hinter dem neuen Portal.
Foto: ©Deutshe Post DHL